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Reportage: Andreas Narozny (ay) | Fotos: Ekkehart Reinsch

Henrik Albrecht

Wort und Musik - mehr als die Summe zweier Teile

Die große Liebe des Musikers und Komponisten Henrik Albrecht gilt dem Hörspiel. Mit dem facettenreichen Einsatz von Instrumenten schafft er eine eigene Erzählfigur. Der Lohn: Der Deutsche Hörbuchpreis 2007 für „Das Gespenst von Canterville“.

Dass Kinder nicht mehr zuhören können, findet Henrik Albrecht eine gewagte These. „Es kommt immer darauf an, was sie zu hören bekommen“, sagt der Kölner Komponist. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Hörspiel? Einem Hörspiel mit klassischer Musik sogar? Mit seinen Kompositionen versucht Albrecht, Kinder an diese Musikform heranzuführen. Die Reihe … mit Pauken und Trompeten“, verlegt bei Headroom Sound Production“ in Köln, ist ein Beispiel, wie solch ein Versuch gelingen kann.

Albrecht gerät ins Schwärmen, wenn er von der Produktion des Orchesterhörspiels „ Das Gespenst von Canterville“ von Oscar Wilde erzählt. „Man merkt, dass bei dem Stück Wort
und Musik viel mehr sind als die Summe beider Teile und wunderbar miteinander verquickt werden.“ Albrecht lobt die enge Abstimmung mit Judith Lorentz, die für Text und Regie verantwortlich zeichnet. Und auch die 50 Musiker des SWR Rundfunkorchesters, Dirigent Andreas Hempel und die Schauspieler Peter Fricke, Stefan Kaminski und Laura Maire hätten hervorragende Arbeit geleistet. „Es gibt ja keine Notationsform wie bei einer Oper“, so Albrecht. Für das einstündige Stück musste also Text und Musik minutiös zeitlich aufeinander
abgestimmt werden.“ Knapp eine Sendestunde stand zur Verfügung. Ende vergangenen Jahres wurde das Hörspiel dann vor etwa 1.000 Kindern aufgeführt. Albrecht: „Da kriegt man
schon etwas Angst und fragt sich, ob so etwas überhaupt funktioniert.“ Es hat. Auch mit klassischer Musik. Oder vielleicht gerade wegen ihr. Sogar so gut, dass die Studioversion des Stückes mit dem Deutschen Hörbuchpreis 2007 in der Kategorie „Das besondere Hörbuch/Musik“ ausgezeichnet wurde. „Synthesizer-Klänge spürt man einfach weniger. Echte Instrumente sind facettenreicher. Da kommt mehr aus der Tiefe“, sagt Albrecht. „Das ist wichtig, weil die Geschichte viele Dinge vereint: Slapstick, Grusel, Satire, Trauer und das Thema der Erlösung. Es werden viele Gefühle angesprochen.“

Eigentlich sei ein Hörspiel ja eine sehr intime Sache, betont Albrecht. Es bietet die Möglichkeit, sich den Geschichten mit eigenen Gedanken und in Ruhe zu nähern. Aber bei der Live-Aufführung habe es nicht gestört, dass so viele Kinder gemeinsam gehört haben. „Schön, dass das Hörspiel insgesamt wieder auf dem Vormarsch ist.“

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