Das kleine Hotel in der Provence
Ausgerechnet an ihrem Jahrestag erfährt Lilly von ihrem Freund Jan, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat – für die junge Hochzeitsfotografin bricht mit dieser Nachricht eine Welt zusammen, denn es scheint ihr unerträglich, beruflich nur noch von turtelnden Paaren umgeben zu sein. So fasst sie den Entschluss, einen Neuanfang zu wagen und in der Provence ein besonderes Hotel speziell für Single-Frauen zu eröffnen. Auf diesem Weg möchte sie den Männern für immer fernbleiben – was allerdings gar nicht so einfach ist, denn der galante Antiquitätenhändler Olivier nutzt jede Gelegenheit für einen Flirt. Und als sich dann ausgerechnet noch eine Braut-in-spe in Lillys Hotel einquartiert, wird die Single-Oase unverhofft zum Hochzeitsstudio und ein turbulentes Liebesdrama nimmt seinen Lauf. Auch der zweite Roman von Marion Stieglitz, "Das kleine Hotel in der Provence", bietet wieder ein kurzweiliges Lesevergnügen mit amüsanten Szenen und charmant entworfenen Figuren – allen voran die ebenso schrullige wie lebenskluge Seniorin Madame de Boyer, die Lilly stets mit ihren hintersinnigen Sprüchen beiseitesteht. Eine Sammlung dieser Lebensweisheiten gibt es am Ende des Buchs als kleines Extra-Geschenk für den Leser. „Die schönsten Dinge passieren meist unerwartet“ heißt es da zum Beispiel. Wer Lillys abenteuerlichen Neuanfang in Südfrankreich verfolgt, kann diesem Satz wohl nur zustimmen. (Inga Hittscher)
Marion Stieglitz: Das kleine Hotel in der Provence, Aufbau Verlag, 288 Seiten, 9,99 Euro
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