Eine Handvoll Sternenstaub – Walt Disneys frühe Buchwelten bei Taschen
Die Sammlung “Golden Books”, die bei Taschen erschienen ist, trägt den schlichten Titel: Walt Disney’s Children’s Classics 1937–1953. Sie ist ein Echo der Kindheit, eine Landkarte zu verlorenen Träumen. Man sieht die Gouache-Entwürfe, die Fotos der Studios – Räume, in denen die Zeit stillstand, weil alle so fest daran glaubten, dass Fantasie Wirklichkeit sein kann. Und plötzlich ist man wieder dort: Bei Dumbo, dem kleinen Elefanten, der schwerfällig und verletzlich wirkt, bis er abhebt. Oder bei Peter Pan, wenn er im Halbschatten des Kinderzimmers steht, flüchtig und schimmernd, ein Versprechen von Freiheit. „Happy thoughts and faith and trust, and a liberal sprinkling of pixie dust...“ – so steht es im Big Golden Book von 1952.
Starke Bilder und große Zeichenkunst
Es sind Bilder, die keine Effekte brauchen. Nur Druckerschwärze und das Leuchten einer Illustration, die vom Abenteuer erzählt. Sie wirken unmittelbar, fast schroff in ihrer Einfachheit, und doch voller Wärme. Und doch ist da auch das Zarte, das Spielerische. Retta Scott Worcester, die erste Frau, die im Disney-Studio als Animatorin arbeitete, malte Tiere mit großer Anmut. Dempster gab Szenen eine Wucht, dass man ihnen eine Leinwand geben möchte. Campbell Grant formte Figuren mit Linien, die noch heute vibrieren.
Die Edition von Taschen schenkt diesen Illustrationen einen Raum, den sie verdienen. Hier darf man das Erbe sehen, wie es wirklich war: roh, verletzlich, wunderschön. Man blättert, und mit jeder Seite öffnet sich nicht nur ein Märchen, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte der Jahre 1937 bis 1953.
Mehr Infos finden Sie auf der Website des TASCHEN Verlags.