Felix Mitterer erhält den ersten Ödön-von-Horváth-Preis
Felix Mitterer ist der Preisträger des Ödön-von-Horváth-Preises, der in diesem Jahr zum ersten Mal von der Ödön-von-Horváth-Stiftung in Murnau verliehen wird.
Felix Mitterer, so die Jury, stehe mit seinem Lebenswerk und in der Lebenshaltung deutlich in der Tradition Ödön von Horváths. Feines Sprach-Gespür, kräftige Charakterisierungskunst und ein klarer Blick auf die Gesellschaft zeichnen seine Stücke und Drehbücher aus und verbinden ihn eng mit Ödön von Horváth. Eigens für den Preisträger schuf der Künstler Willem Bredemeyer eine Skulptur, die in engem thematischem Bezug zu Horváth und seinem Werk steht.
Der mit 5000 Euro dotierte Ödön-von-Horváth-Förderpreis geht an den Berliner Regisseur und Cutter Ben von Grafenstein für seine Verfilmung des Horváth-Stückes Kasimir und Karoline. Ben von Grafenstein habe das Stück grundlegend aktualisiert und nach Form und Inhalt im Horváthschen Geist packend in Szene gesetzt. „Die Geschichte des Liebespaares, das sich auf dem Münchner Oktoberfest in Streit und völliger Desillusionierung verliert, ist unter Ben von Grafensteins Regie weit mehr als verfilmtes Theater – und setzt damit Maßstäbe für die künftige künstlerische Horváth-Rezeption“, so die Jury in ihrer Begründung. Die Laudatio hält der Regisseur Josef Vilsmaier.
Der Ödön-von-Horváth-Preis würdigt Persönlichkeiten, die auf künstlerischem oder wissenschaftlichem Sektor durch ihre Tätigkeit zur Verbreitung und zeitgenössischen Umsetzung von Horváths Werk maßgeblich beigetragen haben. Zudem würdigt der Preis Menschen, deren Wirken sich in besonderer Weise auf Ödön von Horváth bezieht. Der Preis unterstreicht die große Bedeutung des Schriftstellers. Er regt zur Beschäftigung mit seinen Themen und zur Diskussion gesellschaftlicher Entwicklungen an.
Der Preis soll künftig alle drei Jahre im Rahmen der Murnauer Horváth-Tage verliehen werden. 2013 wird er am 8. November überreicht.