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Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2013 für Abbas Khider

„Ein ebenso lakonischer wie heiterer Chronist, Meister der Situationskomik und geborener Erzähler.“, begründete die Jury des Hilde-Domin-Preis die Entscheidung für die Vergabe der Auszeichnung für Literatur im Exil 2013 an Abbas Khider. Der in Berlin lebende gebürtige Iraker wird den mit 15.000 Euro dotierten Preis am 17. September 2013 in Heidelberg entgegennehmen.

In der Begründung der Jury heißt es: „Genau eine Woche ist Abbas Khiders ›Brief in die Auberginenrepublik‹ im Oktober 1999 vom libyschen Bengasi in die irakische Hauptstadt Bagdad unterwegs, aus der Gaddafi-Diktatur in die noch finsterere von Saddam Hussein, in deren Gefängnissen der Autor selbst zwei Jahre verbrachte, bevor er 1996 aus dem Irak floh. Sieben Personen schildern in dieser ›mesopotamischen Geschichte‹ den Briefschmuggel (...). Das Schriftstück reist von Land zu Land und bringt jeden, in dessen Hände es gerät, dazu, seine Mentalität zu offenbaren, wodurch der deutsche Leser ungeahnte Einblicke in die arabische Welt gewinnt. Wie schon in seinem autobiographisch inspirierten Gefängnis- und Taubenzüchter-Epos ›Die Orangen des Präsidenten‹ erweist sich Abbas Khider als ein ebenso lakonischer wie heiterer Chronist, als Meister der Situationskomik und geborener Erzähler.“

Der Hilde-Domin-Preis der Stadt Heidelberg wird alle drei Jahre an Schriftstellerinnen und Schriftsteller vergeben, die selbst im Exil oder als Nachfahren von Exilanten in Deutschland leben und in deutscher Sprache schreiben.

Zum Autor und seinem Werk: 

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad im Irak geboren. 1996 floh er nach seiner Verurteilung aufgrund ›politischer Gründe‹ und nach einer zweijährigen Gefängnisstrafe aus dem Irak. Von 1996 bis 1999 hielt er sich als illegaler Flüchtling in verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Potsdam. Abbas Khider lebt als freier Autor in Berlin.
Für seinen vielbeachteten Debütroman ›Der falsche Inder‹ (2008) erhielt Khider das Alfred Döblin Stipendium der Akademie der Künste, 2010 wurde er mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis geehrt. Außerdem wurde seine Arbeit mit Stipendien der Robert-Bosch-Stiftung und der Villa Aurora in Los Angeles gefördert. Im Januar 2013 erhielt er, nach Thomas Brussig und vor Daniel Kehlmann, die Poetik-Dozentur der Universität Landau. Bis Juni 2013 residiert er als Stipendiat im Künstlerhaus Edenkoben. Zuletzt erschien der Roman ›Brief in die Auberginenrepublik‹, in dem Khider die Geschichte eines Liebesbriefes auf der Reise von Bengasi, Libyen nach Bagdad, Irak erzählt. Über ein illegales Netzwerk soll der Brief sein Ziel erreichen, doch Saddams Geheimdienst ist allgegenwärtig… Abbas Khider porträtiert in seinem neuen Roman einfache Menschen auf der Suche nach Glück in einer Diktatur.

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