Laure Wyss – Leidenschaften einer Unangepassten
Die Schweizer Medienpionierin und Schriftstellerin Laure Wyss würde diesen Sommer 100 Jahre alt. Zum Gedenken an eine Wegbereiterin der heutigen Gesellschaft, die sich Zeit ihres Lebens für die Gleichberechtigung von Frauen und für Benachteiligte einsetzte, erscheint am 20. Juni 2013 im Limmat Verlag die Biografie „Laure Wyss – Leidenschaften einer Unangepassten“ von Barbara Kopp. Jubiläumsveranstaltungen mit Buchvernissagen und prominenten Gästen finden im Juni in Biel und Zürich statt. Für den Herbst ist eine Lesetournee in Vorbereitung.
Laure Wyss (1913–2002) führte das Leben einer alleinerziehenden, berufstätigen Frau zu einer Zeit, als dieser Lebensentwurf noch aussergewöhnlich war. Im Zweiten Weltkrieg schloss sie sich in Schweden dem kirchlichen Widerstand an. Nach dem Krieg liess sie sich scheiden. Mit der Geburt ihres Sohnes wurde sie alleinerziehende Mutter und startete beruflich eine beispiellose Medienkarriere. In den Anfängen des Schweizer Fernsehens entwickelte sie das „Magazin der Frau“ sowie die erste Diskussionssendung, 1970 war sie Mitbegründerin des „Tages-Anzeiger-Magazins“. Als Redaktorin förderte sie eine junge Autorengeneration, die dem New Journalism nahe stand – Niklaus Meienberg, Jürg Federspiel, Hugo Loetscher, Peter Bichsel, Isolde Schaad, Mariella Mehr. Nach ihrer Pensionierung 1976 war sie vor allem als Buchautorin tätig. Sie fand eine breite Leserschaft mit Büchern wie „Mutters Geburtstag“, „Das Rote Haus“ und „Weggehen ehe das Meer zufriert“ sowie den Gedichtbänden „Lascar“ und „Rascal“. Ihre Bücher handeln von Frauen zwischen Beruf und Familie, von Umbrüchen und vom Altwerden. Für ihr schriftstellerisches Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Max-Frisch-Werkjahr, den grossen Literaturpreis des Kantons Bern und die goldene Ehrenmedaille des Kantons Zürich.
Laure Wyss – Leidenschaften einer Unangepassten
Barbara Kopp zeichnet in „Laure Wyss – Leidenschaften einer Unangepassten“ das facettenreiche Portrait einer Frau, die durchlebte, worüber sie schrieb. Innovativ und brillant erzählt Barbara Kopp die Lebensgeschichte einer öffentlich-kämpferischen Zeitgenossin und einer privat grüblerischen und verletzlichen Frau. Nebenbei schildert Barbara Kopp auch ein Kapitel der Schweizer Mediengeschichte. Das Buch schöpft aus einer Fülle von Quellen wie Polizeiakten, Vormundschaftsakten, Briefwechsel und Tagebücher. Zu Wort kommen wichtige Wegbegleiter wie der deutsche Emigrant Berthold Josephy, der Zürcher Theologe Emil Brunner und der Publizist Karl Schmid.
Barbara Kopp, geboren 1964, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete als Journalistin für Printmedien und das Schweizer Fernsehen. Heute ist sie Autorin und leitet
journalistische Schreibwerkstätten. Im Limmat Verlag erschien von ihr 2003 die Biografie „Die Unbeirrbare. Wie Gertrud Heinzelmann den Papst und die Schweiz das Fürchten
lehrte“.
Barbara Kopp:
Laure Wyss - Leidenschaften einer Unangepassten
ca.
300 Seiten, etwa 15 Fotos, gebunden
34.–
Euro
ISBN 978-3-85791-697-7
Erscheint am 20. Juni 2013