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lit.COLOGNE 2013: Lesung im Duett

Dietmar Bär und Bastian Pastewka lasen am Donnerstagabend aus Jan Peter Bremers „Der amerikanische Investor“. Eine Lesung inklusive Schauspielleistung.   Von Melanie Schippling

Die beiden Schauspieler waren selbst mit der Idee dieser gemeinsamen Lesung an die Veranstalter der lit.COLOGNE herangetreten, denn das Buch über die Schreibhemmungen eines die Dinge vor sich herschiebenden Schriftstellers mitten im Gentrifizierungswahn hat sie beide begeistert. Ursprünglich wollten sie den Roman sogar ganz lesen („Ich hoffe, Sie haben heute Abend nichts mehr vor und sitzen bequem!“), entschieden sich dann aber doch für eine Kurzfassung. Es sei nicht das erste Mal, dass sie zusammen lesen, verriet Dietmar Bär. Vor einiger Zeit hätten sie schon einmal gemeinsam „Die Verwandlung“ von Franz Kafka gelesen – und da auch „Der amerikanische Investor“ kafkaeske Züge trage, erschien ihnen dies eine passende Fortsetzung zu sein. Die Begeisterung und das vertraute Zusammenspiel merkte man ihrer Lesung an: In perfekter Harmonie führte der eine die Sätze des anderen fort, gestikulierte der andere, während der eine sprach. Sie lasen wie aus einem Guss, als würden sie sich die Geschichte selbst erzählen. Nickten sich mal bestätigend zu, sahen einander mal verwundert an, als würden sie einander mit kleinen Wendungen der Handlung ehrlich überraschen. Die Schauspieler waren in ihrem Element.

Nach anhaltendem Applaus des nun ebenso begeisterten Publikums trat der Autor Jan Peter Bremer auf die Bühne und bedankte sich zunächst für die Darbietung. Er selbst hätte, in der ersten Reihe des Saales sitzend, an der ein oder anderen Stelle lachen müssen, dabei sei er doch der Verfasser. Im Gespräch mit dem Journalisten Philipp Schwenke erklärte er, die Handlung beruhe auf wahren Begebenheiten. Genau wie dem Protagonisten des Romans wurden ihm in seiner Wohnung Sanierungsmaßnahmen eines amerikanischen Investors angekündigt. Statt aber in seiner Situation zu verharren, habe er im Badezimmer der Übergangswohnung diesen Roman geschrieben. Er schiebe die Dinge also nie auf? „Doch, natürlich. Das Bücher-Schreiben geht eigentlich schnell, das ist schön. Viel länger aber tut man nichts, hat Angst, keinen Stoff mehr zu finden. Das sind quälende Zeiten.“ Besonders wenn man noch nicht aus dem Rhythmus des letzten Buches heraus sei, sei es schwierig, sich ganz auf etwas Neues einzulassen. Augenzwinkernd fügte er an, dass Veranstaltungen wie diese natürlich auch das alte Buch immer wieder hervortreten ließen. Aber manchmal habe man auch „Glück“ und schreibe ein wenig erfolgreiches Buch, das einem nicht so oft wieder begegne. Für „Der amerikanische Investor“ allerdings war der Abend ein voller Erfolg: Nach der Lesung waren sämtliche Exemplare im Foyer verkauft.

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