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lit.COLOGNE 2013: Literarische Wüstenkarawane

Wer an den Orient denkt, hat vielfach Scheiche, fliegende Teppiche und Bauchtänzerinnen vor Augen. Ein Abend im WDR-Funkhaus räumte mit den Klischees über das Morgenland auf. Von Melanie Schippling

Tatsächlich nämlich, so Moderator der Veranstaltung Andreas Platthaus, habe die allgemeine Vorstellung vom Orient etwa so viel mit der Wirklichkeit zu tun wie die Ehe mit einem Bastei-Roman. Dabei stand er selbst ironisch auf die Vorurteile anspielend mit Kopftuch auf der Bühne – vor drei Palmen, einem Dromedar-Pappkameraden, der verdächtig nach der Camel-Werbung aussah, und einem orientalisch anmutenden Tor. Mal humorig, mal flapsig („Dank des Liedes 'Schnappi' wissen heutzutage selbst Grundschüler, dass Ägypten am Nil liegt!“) moderierte er die Texte an, die je ein Vorurteil thematisierten. So etwa Christoph Peters „Unveröffentlichte Miniatur 2011“ (Pauschaltourismus), Michael Kleebergs „Das Tier, das weint“ (Terrorismus) und Ingo Schulzes „Zwischenfall in Kairo“ (heißblütige Araber). Gelesen wurden sie von den Schauspielern Idil Üner, die an diesem Abend wohl Freundschaft geschlossen haben dürfte mit dem Kamel „Omar“, dessen „r“ sie ein ums andere Mal mit viel Wärme betonte, und Christian Brückner, der spontan für den Schauspieler Hilmi Sözer eingesprungen war. Die Texte ent- und bezauberten gleichermaßen: Die wirklichen Wunder des Orients strafen manchen Dichter Lügen, sind aber mitunter nicht weniger phantastisch. Um sich ganz auf diese literarische Wüstenkarawane einzulassen, hätte es allerdings ruhig der ein oder andere Witz weniger sein dürfen.

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