lit.COLOGNE 2013: Perlen der Wasserliteratur und -musik
Das Wasser hat Literaten und Musiker von jeher fasziniert. Texte und Stücke rund um dieses Element erklangen am Montagabend in der Kölner Philharmonie direkt am Rhein. Von Melanie Schippling
Während draußen wieder Schneefall in Köln einsetzte, moderierte Jörg Thadeusz einen bunten Abend, der bisweilen von tropischen Gewässern träumen ließ. Die Schauspieler Katharina Thalbach und Walter Sittler lasen im Wechsel vergnügte bis nachdenkliche Texte rund ums Wasser: Von Schiffbruch und der Faszination bunt schillernder Fische in Yann Martels „Schiffbruch mit Tiger“ über Schrecken der Meeresgewalt in Josef Haslingers Erlebnisbericht des Tsunamis auf „Phi Phi Island“ bis zu den Schwierigkeiten des Wasser-Lassens auf dem Wasser in Jonathan Franzens „Die Korrekturen“ deckten die lebendigen Lesungen ein breites Spektrum von Wasser-Ansichten ab. Kurt Schwitters' „Vater Rhein“, dessen Protagonist die Stadt Köln als Fluss ja bekanntlich in eine gute...und noch eine gute Seite teilt, durfte dabei selbstverständlich nicht fehlen.
Auch musikalisch spielte bei dieser Gala das Wasser die Hauptrolle. Die Sopranistin Nicole Chevalier interpretierte zusammen mit dem Alexander Paeffgen Trio bekannte moderne und klassische Stücke wie „Nightswimming“ oder „Die Forelle“ (mit einem gekonnten Übergang von dem einen direkt in das andere). Im zweiten Teil der Veranstaltung sang Nordlicht Ina Müller op platt vom Feuerwasser und dem Leben auf Sylt direkt am Meer. Bei letzterem vergaß sie kurzzeitig ihren eigenen Text, brachte aber dennoch das (Abo-)Publikum der Philharmonie zum rhythmischen Mitklatschen und Katharina Thalbach und Walter Sittler auf der Bühne zum Schunkeln. Eine gelungene Zusammenstellung von Perlen der Wasserliteratur und -musik.