Petrarca-Preis wurde zum letzten Mal verliehen
Vierzig Jahre nach seiner Gründung wurde am vergangenen Samstag, dem 14. Juni, zum letzten Mal der Petrarca-Preis im Bayerischen Nationalmuseum in München verliehen. Verleger Hubert Burda äußerte die Absicht, das mit der Preisverleihung stets einhergehende Fest der Literatur als eine Zusammenkunft von Dichtern und Freunden der Poesie im Juni in München weiterführen zu wollen. „Denn“, so Hubert Burda, „diese Tage in der Mitte des Jahres waren die, auf die ich mich all die Jahre mit am meisten gefreut habe.“
Mit der diesjährigen Preisverleihung an die Lyriker Franz Mon und Tomas Venclova sei der Petrarca-Preis zu einem „würdigen Ende“ gekommen, so Burda. Das ganze Spektrum dessen, was die Dichtkunst zu leisten im Stande ist, zeigte sich an der Auswahl der Preisträger in diesem besonderen Jahr 2014. Die Juroren Peter Handke, Peter Hamm, Alfred Kolleritsch und Michael Krüger hatten sich für den Frankfurter Franz Mon und den Litauer Tomas Venclova entschieden. Mons mit Witz und Formwillen sorgfältig gefassten Gedichte zeigten ihn als einen sprachspielerischen Artisten, erklärte Peter Handke in seiner Laudatio. Tomas Venclova, der 1937 in Memel geborene und 1977 in die USA emigrierte Dichter und Literaturwissenschaftler, dagegen verfasse „große strenge Gedichte“, so der Laudator Michael Krüger, aus denen die ganze Trauer und Verlorenheit des aus seiner Heimat Vertriebenen spreche. Sie seien, so Krüger, melancholisch sarkastische Befunde eines Dichters, dem jede geschichtsphilosophische Tröstung ausgetrieben worden sei.
Und so schließt sich auch hier der Kreis zu Petrarca und zu München, das vielen als „italienische“ Stadt gilt und in dem sich der verschworene Freundeskreis von nun an jährlich zusammenfinden wird, um ausgelassen Petrarca zu feiern – und die Poesie.