Was wir von Taylor Swift über Erfolg lernen können
Sie begann als Country-Girl mit Lockenkopf und Akustikgitarre – heute ist Taylor Swift eine der einflussreichsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Mit seinem Buch „There’s nothing like this“, erschienen im renommierten Münchner Verlag Franz Vahlen, nimmt sich der Harvard-Business-Redakteur Kevin Evers dem Phänomen Swift analytisch, aber keineswegs trocken an – und liefert damit nicht nur ein Porträt einer Künstlerin, sondern eine Fallstudie modernen Unternehmertums. Die zentrale Frage des Buches lautet: Wie konnte eine junge Frau aus Pennsylvania zur Ikone werden – zur popkulturellen Kraft, zur wirtschaftlichen Macht, zur Stimme einer Generation? Die Antwort liegt in einer seltenen Mischung aus Kreativität, Beharrlichkeit und einem klugen Gespür für Timing, Trends und Transformation.
Zwischen Persönlichkeit und Performance
Swifts Biografie liest sich nicht wie ein lineares Erfolgsmärchen, sondern wie eine Abfolge kluger Entscheidungen in einem oft unberechenbaren Umfeld. Kevin Evers zeigt eindrucksvoll, dass Swifts größte Stärke ihre Fähigkeit ist, ihre Identität als Marke zu begreifen – ohne sie je vollständig zu verkaufen. In einer Branche, in der Künstlichkeit und Austauschbarkeit längst zum Kalkül geworden sind, hat Swift ihr Image immer wieder neu erfunden – nicht als bloße Maske, sondern als Spiegel der eigenen Reifung. Ob als verträumte Songwriterin in "Fearless", als verletzliche Beobachterin in "Red", als Kämpferin in "Reputation" oder als künstlerische Erzählerin in "Folklore" – jede Phase ihrer Karriere ist durchdacht, mit Bedeutung aufgeladen und strategisch durchkomponiert. Evers geht diesen Übergängen mit dem geschulten Blick eines Wirtschaftsjournalisten nach – und schafft es, Swifts Werdegang in einen größeren Zusammenhang zu stellen: Er verknüpft ihre künstlerischen Entwicklungen mit den Mechanismen von Markenführung, Krisenmanagement, Community Building und Plattformökonomie.
Erfolg ist kein Zufall
Das Buch zeigt: Erfolg in der Popkultur – vor allem in dieser Größenordnung – ist keine magische Fügung, sondern das Ergebnis präziser Planung, permanenter Reflexion und radikaler Entscheidungsfreude. Besonders faszinierend ist, wie Evers Swifts Kontrolle über ihre Rechte und Narrative beleuchtet – etwa ihre Entscheidung, ihre frühen Alben neu aufzunehmen, um sich die Rechte an ihrer Musik zurück zu erkämpfen.
Kevin Evers: There’s nothing like this, Franz Vahlen Verlag, 349 Seiten, 19,80 Euro