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Fernando González Viñas, José Lázaro

Alles ist Dada

BILDER UND WELTEN

Informationen: , 25 €

Verlag: avant-verlag

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Rezension

Gedichte darüber schreiben

Es war sicher nicht leicht, diese Biografie zu schreiben. Die Spuren, die sie in Melderegistern und Gefängnisakten, in den Briefen Erich Mühsams, Hugo Balls und Else Lasker-Schülers hinterlassen hat, widersprechen einander und teils auch ihren eigenen autobiografischen Schriften. Sie war frei, flüchtig, meistens arm. Auf ihre eigene leise Weise radikal. „Meine Zukunft?“ lässt Fernando González Viñas die 16-jährige Emmy am Grab ihres Vaters sagen. „Ich werde Banken ausrauben und Gedichte darüber schreiben.“ Nachdem ihr Versuch eines bürgerlichen Lebens scheitert, zieht sie als Wanderschauspielerin durch die Weimarer Republik, singt in Gaststätten, prostituiert sich bei Gelegenheit, stiehlt ab und an. Durch die Freundschaft mit dem Dichter John Höxter entdeckt sie, dass sie schreiben kann. Sie arbeitet, konversiert und schläft mit Ferdinand Hardekopf, Jakob van Hoddis und Lotte Pritzel, begründet im Cabaret Voltaire mit Hugo Ball, Tristan Tzara und Hans Arp den Dadaismus, schreibt selbst formal erstaunlich konventionelle Gedichte und mehrere Romane, zeichnet Heiligenbilder. Diesen großen, komplexen Charakter und die flirrende, elende, glänzende Welt um ihn herum, auf die drohend schon der Schatten des Faschismus fällt, lässt José Lázaro lebendig werden – nicht ohne immer wieder auf die Kunst der Moderne anzuspielen. Sein Stil ist hier so zart und eindrucksvoll wie die Frau, von der er erzählt.

(ed)


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