Codex Roboticus
BILDER UND WELTEN
Informationen: , 24.9 €
Verlag: Das wilde Dutzend
Rezension
Dieses Buch überschreitet nicht die Dimensions-, sondern die Genregrenzen. Es enthält zunächst Transkriptionen von Tagebucheinträgen eines gewissen Dr. Stanislaus Schwenck, Mediziner, Morphinist, Antisemit, kokainabhängig und nach dem Ersten Weltkrieg schwer traumatisiert. Schwenck arbeitete Ende der Zwanzigerjahre an einem streng geheimen Projekt. "Panzerkampfschreiter oder Infanteriemaschine darf keiner mehr sagen", steht in seinen Aufzeichnungen, "es heißt nun Automat 1929." Zur Tarnung geben die Wissenschaftler vor, Requisiten für einen Science-Fiction-Film zu bauen. Sogar ein Drehbuch lässt man schreiben. Auszüge daraus sind beigefügt. Die mechanischen Soldaten sehen aus wie metallene Käfer. Ihre Gesichter sind eigenartig menschlich. Konstruktionspläne und Originalfotos liegen vor. Allmählich verliert Schwenck die Kontrolle - über die Maschinen, sich selbst und die Realität. "Codex Roboticus" ist dunkel, nahezu cthuloid. Eine Sammlung von Fragmenten, die keiner zusammensetzen kann, die Chronik einer Paranoia oder eines gescheiterten Experiments, ein Fiebertraum.
(ed)