Der Araber von morgen
BILDER UND WELTEN
Informationen: , 19.99 €
Verlag: Knaus
Rezension
Libyen ist wüstengelb, Frankreich blau, Syrien rot wie seine rote Erde. Riad Sattouf stellt die Länder, zwischen denen er aufgewachsen ist, in den Farben dar, die ihn als Kind beeindruckten. Im ersten Teil der Trilogie schildert er die ersten sechs Jahre seines Lebens. Sattouf wird 1978 in Paris geboren, Sohn einer Bretonin und eines Syrers. Im Mittelpunkt steht jedoch sein Vater. Abdel-Razak Sattouf begeistert sich für den Panarabismus und will den "Araber von morgen" erziehen. Wissenschaft und Technologie sollen den alten Aberglauben ablösen. Als Gaddafi die Macht ergreift, geht er als Dozent nach Libyen. Er ist ein schwieriger Charakter, als Möchtegern-Aufklärer, der selbst traditionellen rassistischen und sexistischen Denkmustern verhaftet ist. Die Mutter, eine vernünftige, aber nachgiebige Frau, beschränkt sich darauf, mit den Augen zu rollen. Riad wird wegen seiner hellen Haare für einen Juden gehalten und verprügelt. Sattouf findet auch im eigenen Unglück Komik. Die Trilogie kommt zum richtigen Zeitpunkt: Wir brauchen jemanden, der die arabische und die westliche Welt einander erklärt.