Jump to Navigation

Martin Rowson

Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman

BILDER UND WELTEN

Informationen: , 24.95 €

Verlag: Knesebeck

Leser-Rezension0

Redaktion

Leser

Rezension

Schon während der Zeugung waren die Eltern nicht recht bei der Sache. Durch einen Fehler des Arztes kommt das Kind dann mit einer plattgedrückten Nase zur Welt, und eine vergessliche Magd ist schuld daran, dass es den unglücklichen Namen „Tristram“ erhält. Doch die Handlung dieses Buches, dessen Autor mehr als sieben Kapitel braucht, um zwei Männer eine Treppe hinuntersteigen zu lassen, adäquat zusammenzufassen, ist unmöglich. Sternes „Tristram Shandy“ ist eine skurrile Ansammlung ineinander verkeilter Textarten und ausschweifender Abschweifungen. In neun Bänden gelangt der Erzähler kaum über die eigene Geburt hinaus.

Der Karikaturist Martin Rowson, der bereits T. S. Eliots „Waste Land“ und Swifts „Gulliver‘s Travels“ adaptiert hat, würdigt die Willkür des exzentrischen Erzählers kritisch. Sein Tristram Shandy zieht seine Leser buchstäblich an Nasenringen durch die labyrinthische Erzählung, vorbei an den monströsen Geschlechtsorganen der Eheleute Shandy, durch den Magen eines Wals und bis zum Mond. Auf die typischen Exkurse (etwa über Nasen, Steckenpferde oder die delikate Kriegsverletzung von Tristrams Onkel Toby) reagiert das gezeichnete Publikum mit Empörung oder Langeweile. Auch Rowson selbst taucht auf – und wird prompt von französischen Dekonstruktivisten zersägt. Rowson hat, wenn man so will, eine Meta-Meta-Erzählung geschaffen, klug und grotesk, unendlich detailreich und wirklich witzig. Auch wer dieses Buch zum dreißigsten Mal ansieht, wird noch Neues entdecken und lachen.

(ed)

Kurzbeschreibung

Nicht nur Goethe war von Tristram Shandy – der fiktiven Autobiografie eines Mannes, die auf fast 1000 Seiten kaum über dessen Geburt hinauskommt – begeistert, auch Sigmund Freud und Thomas Mann waren leidenschaftliche Sterne-Leser. Wie kein anderes satirisches Werk des 18. Jahrhunderts hat Laurence Sternes Tristram Shandy die deutsche und die internationale Literatur beeinflusst. Martin Rowson hat diesen überbordenden Klassiker des hintergründigen Humors als kongeniale Graphic Novel umgesetzt. Nun erscheint sein Meisterwerk endlich auf Deutsch. Laurence Sternes »Lies, lies, lies, lies, mein ungelehrter Leser, lies!« folgt nun auch ein »Schau«!


Jetzt direkt kaufen bei:

amazon

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

Senioren, Greise, Silver Surfer

Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

Vom Eise befreit

Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

Afrika

Der so genannte dunkle Kontinent

Familiengeschichten

Vater, Mutter, Kind, Krieg

Familiengeschichten

Wirtschaftskrisenwerke

Wirtschaftskrisenwerke

Über Gier und Risiko