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Li Kunwu

Lotusfüße

BILDER UND WELTEN

Informationen: , 18.9 €

Verlag: Edition Moderne

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Rezension

Zuerst werden die Füße massiert und in Eiswasser betäubt. Dann bricht man den Mädchen die Mittelfußknochen, presst die gebrochenen Zehen gegen die Fußsohle. Auf Lotusfüßen kann man nicht rennen, nicht tanzen, nicht fliehen. Die letzten Frauen, denen als Kinder die Füße gebunden wurden, sind heute über 80. Li Kunwu erzählt die Geschichte seiner Kinderfrau Chunxiu, Tochter eines reichen Bauern. Ihre verkrüppelten Füße sind Statussymbol, gelten als Zeichen von Schönheit und Garantie für Gehorsam. Dann wird China Volksrepublik, das Binden der Füße wird verboten. Chunxiu verliert ihr Vermögen, wird vergewaltigt, verlässt ihren Mann. Als wir ihr wieder begegnen, ist sie alt und abgearbeitet. Li zitiert traditionelle Holzschnitte und Porzellanmalerei und bricht diese Bildsprache auf, um die Emotionen seiner Protagonistin zu spiegeln: Als der kleinen Chunxiu die Zehen gebrochen werden, verzerrt sich ihre ganze Welt.

Kurzbeschreibung

Li Kunwu erzählt die Geschichte seines Kindermädchens Chunxiu und erinnert an die fragwürdige chinesische Tradition der gebundenen Füße. Nach EIN LEBEN IN CHINA eine weitere grossartige Graphic Novel aus China. Schuhgröße 17 – eine Fußlänge von 10 cm – galt in China als ideale Länge sogenannter Lotusfüße. Für dieses fragwürdige Schönheitsideal wurden chinesischen Mädchen im Alter von fünf bis acht Jahren die Zehen gebrochen und unter die Fußsohle gebogen. Dass sie somit quasi bewegungsunfähig wurden und ein Leben lang unter Schmerzen litten, wurde dabei billigend in Kauf genommen.


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