Agfa Leverkusen
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.99 €
Verlag: S. Fischer
Rezension
Kishone Kumar ist ein mäßig erfolgreicher Fotograf in einer indischen Provinzstadt. Seine Auftraggeber verlangen seit Neuestem Farbabzüge. Also macht er sich zusammen mit seinem Freund Amitabh, einem begnadeten Motorradexperten und -schrauber, auf den Weg nach Deutschland. Dort hofft er, auch die geheimnisvolle amerikanische Journalistin Joan wiederzusehen. Boris Hillen erzählt die abenteuerliche Reise seiner zwei indischen Helden auf Motorrädern durch Afghanistan und die Türkei in die deutsche Provinz und schließlich ins Berlin des Jahres 1977. Selbstverständlich bleiben auf einer solchen Tour kleinere und größere Katastrophen nicht aus, die Hillen in kräftigen Farben ausmalt. Offenbar reichte dieser eine Erzählstrang für die Fabulierlust des Autors, Jahrgang 1968, nicht aus, weshalb er eine zweite Abenteuergeschichte eingewoben hat. Denn 30 Jahre später reist die Tochter jener Joan auch auf einem Motorrad nach Indien, um ihren Vater zu finden, den sie in Pushkar vermutet. Hillen wechselt dabei munter und ohne erkennbaren Formwillen Zeiten und Orte, lässt zahllose Figuren auftreten, die schnell wieder in Vergessenheit geraten, verzettelt sich in Marginalien und Nebenschauplätzen. Dass der Roman leider auch sprachlich kein Kunstwerk ist, spielt dann fast schon keine Rolle mehr.
(sti)Kurzbeschreibung
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