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Jenny Erpenbeck

Aller Tage Abend

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: Knaus

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Redaktion

Leser

Rezension

Fünfmal stirbt Jenny Erpenbecks Protagonistin. 1902 in Galizien, wenige Monate alt, am plötzlichen Kindstod. 1919 in Wien durch die eigene Hand, eines Liebeskummers wegen. 1941 als vermeintliche Trotzkistin in einem sowjetischen Straflager. 1958 in Ostberlin, hochgeehrt als Schriftstellerin und Übersetzerin, nach einem  Treppensturz. 1992 ratlos, verwirrt und vergessen im Altenheim. Jedes Mal fragt die Autorin: Was wäre gewesen, wenn …? Fünf Leben lebt die Tochter einer Jüdin und eines Goj, der als k.u.k. Beamter dieser Ehe wegen zeit seines Lebens auf der elften Gehaltsstufe bleibt. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts formt ihr Schicksal und das ihrer Familie. Sie liebt und rettet, opfert und verrät, wird Schwester, Geliebte, Mutter. Hinter Zufällen, deren Auswirkungen die einzelnen Figuren nicht durchschauen, macht die Autorin eine komplexe Mechanik sichtbar, deren Anblick einem den Atem verschlägt. Die Sprache, die sie verwendet, ist wie immer rhythmisch und melodisch, kaum ein Wort wirkt überflüssig. Wie einen Refrain greift Erpenbeck bestimmte Motive immer wieder auf: abwesende Väter, ungeliebte Geschwister, missverstandene Mütter, verheimlichte Schmerzen. Dieses Buch beginnt blass und überwältigt am Ende. Es ist groß. Es ist weise.

(ed)

Kurzbeschreibung

Das Leben ist die Zeit, die dir bleibt: Wie lang wird das Leben des Kindes sein, das gerade geboren wird? Wer sind wir, wenn uns die Stunde schlägt? Wer wird um uns trauern? Jenny Erpenbeck nimmt uns mit auf ihrer Reise durch die vielen Leben, die in einem Leben enthalten sein können. Sie wirft einen scharfen Blick auf die Verzweigungen, an denen sich Grundlegendes entscheidet. Die Hauptfigur ihres Romans stirbt als Kind. Oder doch nicht? Stirbt als Liebende. Oder doch nicht? Stirbt als Verratene. Als Hochgeehrte. Als von allen Vergessene. Oder doch nicht? Meisterhaft und lebendig erzählt Erpenbeck, wie sich, was wir »Schicksal« nennen, als ein unfassbares Zusammenspiel von Kultur- und Zeitgeschichte, von familiären und persönlichen Verstrickungen erweist. Der Zufall aber sitzt bei alldem »in seiner eisernen Stube und rechnet«. "Eine große Erzählerin!" Brigitte Woman (11/2012), Antje Liebsch (08.10.2012) „(…) Es ist, auch wenn er nicht auf der Short List des deutschen Buchpreises steht, einer der besten Romane dieses Jahres. Er sollte viele Leser finden. Sie werden bewegt, erschüttert und beglückt sein.“ Tages-Anzeiger (CH), Martin Ebel (27.09.2012) „… Es steckt viel Poesie darin, aber kein Pathos; großes dramaturgisches Geschick und die dichterische Gewissheit, dass man nur ein Detail verändern muss, damit alles ganz anders wird.“ KulturSPIEGEL, Sonja Hartwig (24.09.2012) "Formal raffiniert, erzählerisch brillant." Mitteldeutsche Zeitung (08.12.2012) „Ein großer Roman und ein wirklich augenöffnendes Geschichtsbuch.“ EMMA (Heft Januar/Februar 2013) (06.12.2012) "Großartig." Welt am Sonntag (07.10.2012) „… eine ganz und gar epische Erzählerin – eine der kraftvollsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.“ NZZ am Sonntag, Stefana Sabin (30.09.2012) "Eine virtuose, mal raue, mal poetisch-zarte Romankomposition in fünf Sätzen." Rolling Stone (Oktober 2012) (27.09.2012) "Ein politisch eindringlicher, literarisch hoch ambitionierter und tief beeindruckender Roman.“ DeutschlandRadio "Radiofeuilleton", Verena Auffermann (20.09.2012) "Ein großes Buch." Chrismon (01.09.2012) "Aller Tage Abend blickt noch einmal zurück auf das schreckliche 20. Jahrhundert mit seinen Groß-Katastrophen (…) und zieht eines der möglichen Resümees aus diesen Erfahrungen – mit nachdenklichem Ernst, doch literarisch elegant und spielerisch in der Form.“ Sigrid Löffler, Radio Bremen "Literaturzeit" (26.08.2012) „(…) wunderbar souverän und zugleich sanft und einfühlsam.“ Michael Braun, Kölner Stadt-Anzeiger (25.08.2012) „Ein literarisches Ereignis in diesem Bücherherbst (…)“ Michael Hametner im MDR Hörfunk "Figaro" (21.08.2012) “Ernst, eindringlich, und klug.“ Donaukurier (19.08.2012) „Dieses Buch erzählt von fünf Leben, die ein einziges ergeben. Es wird bleiben.“ Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung (18.08.2012) "(...) Ein großes Buch über das Leben." Allgemeine Zeitung Mainz (14.12.2012) "Kunstvoll führt die Autorin durch das letzte Jahrhundert, mit literarischer Eleganz und nachdenklichem Ernst (...)." Westdeutsche Allgemeine (15.12.2012)


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