Als ich 13 war, überfiel mein Vater seine erste Bank
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Nagel & Kimche
Rezension
So viel Offenheit, wie sie die 1980 geborene US-Amerikanerin Molly Brodak an den Tag legt, kann einem entweder Abscheu oder Respekt entlocken. Schonungslos rekonstruiert sie die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend und zeichnet ein intimes Porträt ihres Vaters, den sie mit zunehmendem Alter immer mehr als notorischen Lügner, Betrüger und Opportunisten kennenlernt. Wie der Titel bereits verrät, überfiel dieser zum ersten Mal eine Bank, als Molly 13 war. Die junge Autorin erzählt keine fiktive Geschichte, die Berichte um Joseph Brodak - wegen seines Schnauzers auch "Mario Brothers Bandit" genannt - waren in den 1990er-Jahren in sämtlichen US-Medien. So gibt sie einem viel diskutierten Fall ihre eigene Note. Erst aus der Perspektive eines kleinen Mädchens, dann einer jungen Frau. Nicht der Vater, sondern sie als Tochter ist wirklich interessant an der Lektüre, ihre Gefühle, ihre Wut, ihr Kampf heraus in ein eigenes Leben, frei von ihrem alles bestimmenden Vater. Es ist das Schreiben, das ihr hilft, kein Opfer der Umstände zu sein. Und Brodak, die bereits einen preisgekrönten Gedichtband veröffentlicht hat, schreibt verdammt gut, präzise und klar und oft wunderbar poetisch. Respekt!
(man)Kurzbeschreibung
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