Am Ende der Via Condotti
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag
Rezension
Als Sándor Lénárd 1938 im Bahnhof von Rom ankommt, hat er einen unfreiwilligen, aber gravierenden Entschluss gefasst: Er ist vor den Nationalsozialisten geflohen und hofft auf ein neues Leben in der Ewigen Stadt. Zunächst sucht er bekannte Orte auf, mietet etwa ein Zimmer, in dem er schon einmal als Tourist zu Besuch war. Es dauert jedoch nicht lange, bis das Geld ausgeht und er sich eine günstigere Unterkunft suchen muss. Auch als er in die Obdachlosigkeit gerät, bleibt Lénárd Stammgast im Caffè Greco, um sich mit weiteren Geflohenen über das Weltgeschehen auszutauschen. Bald lernt Lénárd, die in der Stadt postierten Spitzel auf den ersten Blick zu erkennen und sucht den Figaro seines Vertrauens auf. Der sezierende Blick eines Mediziners auf das Rom des Duce und das Warten auf die Alliierten als Refrain bilden die Grundlage für Lénárds römische Geschichten. Es gibt keinen großen Spannungsbogen, doch die Weitsicht des Erzählers und sein Blick fürs Detail tragen über die wenigen Längen dieses Buches. Lénárd wird zum ambulanten Blutdruckmesser, erhält Einblicke hinter die Fassaden der römischen Häuser und lebt im Warten auf bessere Zeiten. Der Leser harrt gemeinsam mit dem Protagonisten aus, beobachtet die politische Lage und kann Gedanken und Gespräche am Küchentisch mitverfolgen.
(mel)Kurzbeschreibung
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