Bessere Zeiten

Südschweden in den 1970er Jahren: Leena lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder in einem der ärmeren Viertel der Kleinstadt Ystad. Die Familie stammt aus Finnland, das sie aus wirtschaftlicher Not verlassen hat. Doch auch in der neuen Heimat bleiben sie bitterarm. Die Eltern finden keinen Anschluss an die schwedische Gesellschaft; Alkoholexzesse und häusliche Gewalt sind an der Tagesordnung. Leena aber lässt sich nicht unterkriegen. Je älter das Mädchen wird, desto nachdrücklicher lehnt sie sich auf gegen das elende Milieu, dem sie entstammt. Sie liebt es, zur Schule zu gehen und wird eine erfolgreiche Schwimmerin. Vor allem aber findet sie Rückhalt bei ihren beiden besten Freundinnen, die es zu Hause auch nicht leicht haben.

Wie ihre Protagonistin wuchs Susanna Alakoski in Ystad auf. Mit "Bessere Zeiten" legt die Journalistin einen bewegenden, temperamentvollen Coming-of-age-Roman vor, der mit einem klaren Blick auf die Armut der finnischen Einwanderer inmitten der Wohlstandsgesellschaft, lakonischem Humor und Sprachwitz beeindruckt. Ihr Debüt schlug wie eine Bombe in die schwedische Literaturszene ein und wurde 2006 mit dem Augustpreis, dem höchsten Literaturpreis des Landes, ausgezeichnet.

(kgr)

Als Leena und ihre Familie eine neue Wohnung finden, scheint sich alles zum Guten zu fügen. Doch die Eltern, finnische Gastarbeiter, sind arm. Sie trinken. Und in der Stadt heißt das Sozialbauviertel nur abfällig »Schweinehäuser«. Leena beginnt sich weit weg zu wünschen. Doch wo ist ihr Platz in dieser Welt? Einfühlsam beschreibt das Bestsellerdebüt Kinderarmut in der Wohlstandsgesellschaft, mitten in Ystad, wo sonst Kurt Wallander seine Fälle löst. Die Brisanz reicht weit über Schweden und die 1960er und 1970er Jahre hinaus.