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Ernst Haffner

Blutsbrüder

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: METROLIT

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Redaktion

Leser

Rezension

Eine Jugend-Clique im Berlin der 1930er-Jahre: Ständig auf der Flucht vor Polizei und Fürsorge versuchen sich die Mitglieder in der Welt der Arbeitslosen, Stricherjungen und Kleinkriminellen, über Wasser zu halten. Die Entscheidung zweier Jungen, sich einen richtigen Beruf zu suchen, entzweit die Gruppe bald. Haffners Erzählung wirkt wie eine authentische Momentaufnahme und ist eine schonungslose Alltagsbeschreibung, die sich bisweilen den moralischen Zeigefinger nicht verkneifen kann. "Blutsbrüder" ist eine Wiederentdeckung; der Autor arbeitete als Journalist und Sozialarbeiter in Berlin, sein Buch wurde 1938 von den Nationalsozialisten verboten und verbrannt.

(mel)

Kurzbeschreibung

Anfang der 1930er Jahre lebten in Berlin und anderen deutschen Großstädten infolge der prekären wirtschaftlichen Verhältnisse tausende Jugendliche auf der Straße. Sie verdingten sich als Tagelöhner und Laufburschen, aber häufig führte ihr Weg sie auch in die Kriminalität oder Prostitution. Zuflucht und ein wenig Sicherheit und soziale Wärme fanden sie in selbstorganisierten Cliquen. Davon erzählt der 1932 unter dem Titel» Jugend auf der Landstraße Berlin« erschienene Roman von Ernst Haffner. Von den Nazis verboten und öffentlich verbrannt, wurde das Buch vergessen und erscheint nun, 80 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, ein zweites Mal. Man kann diesen Roman also eine Wiederentdeckung nennen, aber das trifft es nicht wirklich. Vielmehr ist es eine Offenbarung, eine intensive, erschütternde und ungemein authentische Lektüre, die das Schicksal einiger Jugendlicher schildert, die sich zu der Clique der »Blutsbrüder« zusammengeschlossen haben. Poetisch und mit einem tieftraurigen Realismus erzählt, folgt Haffner den Mitgliedern der Jugendbande und beschreibt ihren grausamen Überlebenskampf und ihren Freiheitswillen, der sich in einer Jugendsubkultur äußerte, die heute vergessen ist. Der Simplicissimus schrieb über das Buch: »Man liest es mit Gier und Spannung … es ist einfach packender und wichtiger Lesestoff.« Pressestimmen: »Ich habe das Buch am Samstag gelesen und wollte am Sonntag zwei Kriminalromane lesen. Das musste ich verschieben, denn nach SO EINEM BUCH kannst Du nicht weiterlesen, als wäre nichts passiert!« Christian Koch, Hammett Krimibuchhandlung Berlin »Ernst Haffner’s book Blutsbrüder (Blood Brothers) stole the show from Rushdie and Coetzee at the Berlin literature festival last month and is expected to be one of the biggest talking points at the Frankfurt book fair next week…« The Guardian »Was ist peinlicher: wenn einer zum Kriegsverbrecher und Judenmörder wird wegen seines Hungers oder wegen seiner nationalistischen Ansichten? Ernst Haffner, Journalist und Sozialarbeiter, gab darauf eine sehr logische und eindeutige Antwort. So logisch, dass sein großartiges, prophetisches, deprimierendes Buch 1933 auf dem Scheiterhaufen der Nazis landete. Jetzt aber ist es zum Glück wieder da, denn gute Bücher brennen nicht.« Maxim Biller in der Süddeutschen Zeitung »Das Buch ist ein Sog.« Frank Castor, Süddeutsche Zeitung »Man [liest] Haffners Buch mit jenem wohligen Schauder, mit dem man etwa einen wiederentdeckten Stummfilm betrachtet. Es schreit, aber in Schwarzweiß.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Ein hinreißender Episodenroman […] temporeich, voller Mutterwitz und Empathie erzählt.« Die ZEIT »Ein Buch wie ein Handkantenschlag. Hart, direkt und wahr.« Der Spiegel »Die Schilderung dieses Abenteuers wird kein Leser so rasch wieder vergessen.« Süddeutsche Zeitung »Ein so erhellender wie spannender Roman über die Zeit kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten.« taz »In meinen Augen ein sensationelles Buch. […] Ein Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann.« NZZ »[Haffner] erzählt ein Moment der Stadtgeschichte, das selten mit einer solchen Intensität dargestellt worden ist. [Er] macht diese Zeit lebendiger, begreifbarer als es ein Sachbuch je könnte.« Berliner Zeitung »Ein beeindruckendes Buch« ARD Morgenmagazin »Die mit zeitgenössischen Fotos illustrierte Wiederauflage ist eine Sensation: Sie bringt Vergessenes und Verdrängtes vor Augen, eine ebenso spannende wie bedrückende und erhellende Lektüre.« Der Tagesspiegel »Eine enorme Authentizität. Sie macht den Roman zu einer packenden, anrührenden, spannenden Lektüre. […] Tatsächlich ist Blutsbrüder eine echte Sensation. Und das nicht nur, weil es gut geschrieben ist, sondern weil es Assoziationen schafft zur Schattenseite unserer Gegenwart […].« Münchner Merkur »Was Haffners Roman so lesenswert, ja erfrischend macht, sind seine Sprache und Haltung. Kein sozialpädagogisches Pathos wendet er an, erst recht kein nervös ästhetisches Gefasel. Haffner erzählt im Stil der “Neuen Sachlichkeit”.« Der Freitag »Man leidet, fiebert und freut sich mit und erwischt sich selber dabei, wie man selbst Buch führt über die Einkünfte und Ausgaben der Jungs. Wird es reichen für den nächsten Tag? Blutsbrüder ist so aufwühlend und lebensnah wie ein großer neorealistischer Film.« Rolling Stone


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