Bübins Kind
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 18 €
Verlag: Septime
Rezension
In einem namenlosen Garten an der Peripherie eines namenlosen Dorfes lebt Kindchen mit Bübin und Onkel. Wir erfahren wenig über die Figuren. Onkel ist blind und lehrt Kindchen lesen. Bübins langer Zopf hängt "schwer und glänzend wie eine blank geputzte Eisenkette" über ihren Rücken. Auch die Landschaft erscheint durch Kindchens Augen beseelt, eine weitere Figur. Kindchen wird erwachsen. "Mein Körper ist abstoßend und schwer, ich spüre, wie sich das Blut in der weißen Knochenwiege des Beckens sammelt." Eines Tages taucht die Kleine auf, ein schwächliches Kind mit trockenem Haar, um das Bübin sich liebevoll kümmert. Kindchen findet das Geschöpf von Anfang an abstoßend. Als Bübin und Onkel eines Tages einfach verschwinden, bleibt Kindchen mit der Kleinen allein zurück. Mare Kandre, geboren 1962 im schwedischen Söderala, veröffentlichte bis zu ihrem Tod 2005 elf Bücher und mehrere Theaterstücke. In Schweden gilt sie als eine der wichtigsten Stimmen ihrer Generation. In "Bübins Kind" erzählt sie von Einsamkeit und Entfremdung, von Selbstekel und vom Horror der Pubertät. Mare Kandres Sprache ist brachial und melodisch, die Welt dieser Erzählung düster, schwer zugänglich und schwer zu vergessen. Als Kindchen endlich auf die Straße hinaustritt, atmen wir auf.
(ed)Kurzbeschreibung
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