Das einfache Leben
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 18 €
Verlag: Eisele
Rezension
Der Titel dieses Romans wurde gut ausgewählt. Es sind die leisen Töne, mit denen er zunächst für sich einnimmt. In schnörkelloser Sprache führt die Autorin hinein ins Leben einer auf den ersten Blick schlichten Frau. Elisabeth kehrt zurück an den elterlichen Hof im Südschwarzwald. Sie ist nicht mehr jung, ihr halbes Leben hat sie an der Seite eines verheirateten Mannes verbracht. Als seine Geliebte und Sekretärin. Nun wird sie, mit Unterstützung ihrer weltläufigen Schwester Adele, zum ersten Mal in ihrem Leben zur Unternehmerin: Nachdem ihr im Traum Willy Brandt erschienen ist, errichtet sie auf dem unwirtlichen Familienbesitz einen Rosengarten. Eine schöne Idee, bei der man ihr folgen möchte. Ebenso wie in die Tiefe ihrer Persönlichkeit. Leider wird man nach dem ersten Drittel des Romans diesbezüglich enttäuscht. Je mehr die Geschichte dem Ende zustrebt, umso banaler wird sie. Die Gefühlswelten der Figuren, ihre Motivation, ihre Handlungen erstarren in Klischees: Die durchtriebene, attraktive Schwester bleibt einsam, während sich die anständige, unscheinbare Schwester den attraktiven Bürgermeister angelt; die naive Sicht auf die Liebe und der inflationäre Gebrauch dieses Wortes nerven. Der zunächst vielversprechende Roman erscheint am Ende leider viel zu einfach, beinahe trivial.
(man)Kurzbeschreibung
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