Das Leben der Rebecca Jones

Rebecca Jones erzählt ihr Leben, das fast ein ganzes Jahrhundert umspannt. Und obwohl die Waliserin ihr Tal zwischen drei Bergen und einem entlegenen Wasserfall zeitlebens kaum verlassen hat, spiegelt sich auch in diesem entlegenen Ort der Wandel der Welt. Als Rebecca 1905 in Cwm Maesglasau geboren wird, leben die Menschen nach alten Traditionen. Die Natur gibt den Takt vor, Ernten und Schafschur sind die geselligen Höhepunkte eines ruhigen, arbeitsamen Daseins. Schon als Kind entdeckt sie gemeinsam mit ihrem Bruder Bob die Liebe zur Literatur. Doch weil drei Söhne blind sind, muss das wenige Geld der Familie in deren Ausbildung fließen. William, Gruff und Lewis gehen auf eine Blindenschule und studieren. Rebecca bleibt kinderlos inmitten der Großfamilie, eingebettet in die Naturgewalten des einsamen Tales. Die Erinnerungen sind in einer klaren, stillen Sprache verfasst und mit Texten des Dichter-Vorfahren Hugh Jones und Familienfotos unterfüttert. Angharad Price hat ihre eigene Familiengeschichte in einen vielschichtigen Roman verwoben, der im walisischen Original 2002 erschienen ist - und bereits heute als Klassiker der britischen Literatur gilt. Zu Recht, denn dieses Buch setzt der walisischen Lebens- und Eigenart ein höchstpersönliches Denkmal.

(ts)

Ein Meisterwerk aus Wales: Rebbeca Jones wird Anfang des letzten Jahrhunderts in eine kleine ländliche Gemeinde im Maesglasau Tal in Wales hineingeboren. Ihre Familie hat das Land dort seit über tausend Jahren bewirtschaftet. Drei ihrer Brüder sind von einer genetisch bedingten Blindheit betroffen, und gerade dieses Handicap ermöglicht ihnen den Zugang zu Bildung und Erziehung außerhalb von Wales. Rebecca und ein weiterer Bruder aber bleiben zurück und bewirtschaften die Farm, halten fest an ihrer Sprache und Tradition, der heraufziehenden Moderne zum Trotz. Rebbeccas Erinnerungen erreichen uns mit anrührender Würde und Innigkeit. Kraftvoll und poetisch beschwört Angharad Price den Wandel der Zeiten und eines Lebens herauf, ihre Sprache, ihr Stil, sind von unvergesslicher Präzision und Anmut. Und am Ende lüftet die Erzählerin ein Geheimnis, das dem Leser den Atem raubt.