Das Liebesleben des Nathaniel P.
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.9 €
Verlag: Liebeskind
Rezension
Was ist nur los mit den Typen? In Zeiten von Tinder scheint die Welt, die Adelle Waldman in ihrem gefeierten Debüt beschreibt, schon fast archaisch altmodisch mit ihren analogen Dating-Dramen, und gleichsam symptomatisch. Diese saturierte New Yorker Hipster-Gesellschaft von jungen Intellektuellen aus der Medien- und Literaturwelt - in der sich ihr Antiheld Nathaniel P. bewegt. Die Art, wie Waldman Naths chronische Beziehungsunfähigkeit beschreit, ist faszinierend, weil sie dabei keine Partei ergreift und gerade deshalb das Soziogramm einer ganzen Generation narzisstischer Selbstdarsteller auffächert. Die von einer Beziehung in die nächste wechseln und am Ende doch am meisten in sich selbst verliebt sind. Durch Nathaniels Augen lernen wir Hannah kennen, erleben einen Sommer der Verliebtheit in diese Frau, die vorerst in keine seiner Schubladen passen will, weil sie so vernünftig, nicht lächerlich ist. Durch seine Rückblenden erleben wir ihn als einen Typen, der sich für einen Frauenversteher hält - doch mit zunehmendem Erfolg auf dem gesellschaftlichen Parkett immer geschicktere Ausreden vor sich selbst findet, sich am Ende doch wie ein total versnobtes Arschloch zu benehmen.
(ts)Kurzbeschreibung
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