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D. W. Wilson

Den Boden nicht berühren

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 15.4 €

Verlag: dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag

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Redaktion

Leser

Rezension

Der Ton macht die Musik. Und der Ton in D. W. Wilsons Erzählungen ist eine ganz bestimmte Musik. Es ist der Sound des Kampfes, den jeder von uns immer wieder ausfechten muss, der Kampf gegen den inneren Schweinehund, gegen die widrigen Umstände, die es nicht zulassen, unser Potenzial zu entfalten. Dieser Sound kommt aus jeder einzelnen Geschichte, die Wilson entlang der kanadischen Kleinstadt Invermere erzählt. Der Ton ist rau, man nimmt kein Blatt vor den Mund, doch gerade deshalb versprühen diese Erzählungen eine Ehrlichkeit, die den Leser beständig mit dem Kopf nicken lässt. Ja, Invermere könnte überall sein, auch in Wanne-Eickel oder im Bayerischen Wald. Dabei ist das alles mit großer Liebe zu den Figuren erzählt. Wilson gibt seine Protagonisten nie der Lächerlichkeit preis, ihre Schwächen sind unsere Schwächen, und so kommt der Leser nie in die Versuchung, sich über die Figuren zu amüsieren. "Widerborstige Menschen mit der Verletzlichkeit von Romantikern" nennt der Verlagstext diese Figuren, und das trifft ziemlich ins Schwarze. Es dauert jedenfalls nicht lange, bis man mehr von diesem Sound will, mehr Wilson, mehr Invermere, mehr widerborstige Romantiker.

(ct)

Kurzbeschreibung

Die Männer heißen Will, Ray und Mitch, die Frauen Kelly oder Tracey. Allerweltsnamen. Sie können Leitungen verlegen, Wände verputzen, Zaunpfähle einschlagen. Ihre Sätze sind knapp, Gefühle schlucken sie runter. Es sind vom Leben Gebeutelte, die trotzdem hoffen – auf die große Liebe, ein Dach über dem Kopf, eine bessere Zukunft. Sie leben im Kootenay Valley, westlich der kanadischen Rockies. Invermere heißt ihre kleine Stadt, eine enge Welt der Gewalt, Einsamkeit und Sehnsucht: Ein Teenager stirbt beim Seilschwingen, als der angesägte Ast auf ihn herabkracht – die Rache eines Jüngeren; ein Mathematiklehrer baut für seinen Sohn ein Heliotrop, obwohl er nicht weiß, ob er den Jungen wiedersieht; ein Vater und sein Sohn können ihre Liebe zueinander nur über schmerzhaftes Kräftemessen ausdrücken. Alle sind sie widerborstige Menschen mit der Verletzlichkeit von Romantikern.


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