Der Fuchs und Dr. Shimamura
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Berenberg
Rezension
Je näher Dr. Shimamura sich dem Tod fühlt, desto enger zieht sich das Netz der Frauen, die ihn umspinnen. Da wäre seine spröde Frau Sachiko, ihre alte Mutter Yukiko, seine Mutter Hanako und das Hausmädchen, das er manchmal Anna, öfter allerdings Luise ruft. Die Zeit, die in seiner inneren Rückschau nun vorbeizieht, sind die Jahre, in denen er dem Fuchsgeist begegnet ist. Als junger Doktor wurde er nach Shimane geschickt, um dort die alljährlich auftretende Epidemie der Fuchsbesessenheit zu untersuchen. Die Neurologie und die Psychiatrie steckten in den 1890er-Jahren noch in den Kinderschuhen, alter Aberglauben war in Japan allgegenwärtig. Dr. Shimamura als aufgeklärter Geist fand den Fuchs in der Fischerstochter Kiyo, obwohl er ihn nicht suchte, und floh mit einem Stipendium nach Paris, Berlin und Wien. Dort assistierte er Jean-Martin Charcot im Salpêtrière, wurde von Dr. Breuer, dem Lehrer Freuds, hypnotisiert und perfektionierte sein Deutsch mit Wiener Schmäh. Wunnickes wunderbare Fabel um den fuchskranken Frauenliebling Dr. Shimamura basiert auf den Eckpfeilern einer echten Person - und entspinnt auf engstem Raum eine kuriose Geschichte um die Erforschung des menschlichen Geistes.
(ts)Kurzbeschreibung
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