Der gefrorene Rabbi

Bernie Karp ist mit seinen 15 Jahren ein Coach Potato der Extraklasse. Als bei einem Stromausfall die Kühltruhe im Keller auftaut, macht er eine sonderbare Entdeckung: Ganz unten findet er ein verschrumpeltes Männlein. Die Eltern sind keineswegs erstaunt, als er ihnen von seinem mysteriösen Fund berichtet. Ganz im Gegenteil: Der alte Rabbi, der hier seit vielen Jahren im Eis ruht, scheint ein Familienerbstück zu sein. „Manche Leute haben präparierte Haustiere im Speicher, wir haben einen gefrorenen Rabbi im Keller.“ Richtig schwierig wird es erst, als der Rabbi zum Leben erwacht. Bernie ist zunächst sein Lehrmeister in der modernen Welt: Gemeinsam mit ihm holt sich der Rabbi das fehlende Wissen aus den täglichen TV-Soaps ganz bequem auf das heimische Sofa.

Doch der Rabbi ist geschäftstüchtig. Er gründet ein esoterisches Zentrum mit einem „Haus der Erleuchtung“. Und sein Zulauf bei der Damenwelt ist enorm. Bernie stöbert unterdessen in den Papieren des Rabbi, findet alte Tagebuchaufzeichnungen und verfolgt so, wie es dazu kam, dass der Mann aus der Kälte den Weg in seine Familie fand. Die Geschichte beginnt 1890, als seine Vorfahren vor russischen Pogromen nach Lodz flüchten und sich dort durchschlagen. Eis hat in dieser geschäftstüchtigen Familie schon immer eine ganz besondere Rolle gespielt. Ganz egal, ob sie in Lodz Speiseeis verkaufen oder in New York eine ganze Eisfabrik leiten.