Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 14.99 €
Verlag: carl's books
Rezension
Am Morgen seines hundertsten Geburtstags klettert Allan Karlsson aus dem Fenster des Altersheims und steigt in einen Bus. Nebenbei lässt er einen Koffer mitgehen. Dieser aber enthält keine Wechselwäsche, sondern fünfzig Millionen Kronen in bar. Allan wird also bald von einer Dealerbande verfolgt. Und von der Polizei, die ihn bald für einen Mörder hält. Doch Allan Karlsson hat schon ganz andere Abenteuer bestanden.
Behäbig wie ein Elefant, der lange geschlafen hat, kommt der Roman auf die Beine. Der klassische Geldkoffer als handlungsauslösendes Moment weckt nun einmal keine hohen Erwartungen. Mit leichter Hand entledigt sich der Alte seiner Verfolger und findet Verbündete. Die Rückblenden sind die Momente, in denen der Roman, wäre er ein Elefant, auf den Hinterbeinen tanzen würde. Der kluge, aber naive Sprengstoffexperte passt in die Geschichte des 20. Jahrhunderts wie Tom Hanks in die Originalaufnahmen in "Forrest Gump". Wie Allan mit List und Schnaps weltpolitische Probleme löst, liest sich so vergnüglich, dass man Jonasson die platten Nebenfiguren und die detailverliebte Erzählweise grinsend verzeiht.
(ed)Kurzbeschreibung
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Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Allan Karlsson, 100 Jahre alt, reicht's. Er hat keine Lust mehr auf Haferbrei, Vorschriften wann er was wo essen darf und generell behandelt zu werden wie ein kleines Kind. Also klettert er an seinem 100. Geburtstag kurzerhand durch's Fenster seines Zimmers im Altenheim und macht sich auf den Weg: Es kommt eh wie es kommt - seine Lebensmaxime, mit der er die letzten 100 Jahre ganz gut gefahren ist. Auf seinem Weg nach irgendwohin packt es ihn plötzlich und er stiehlt einem jungen nervigen Mann dessen Koffer. Dumm nur, dass dieser bis oben hin mit Geld gefüllt ist und der junge Mann ihn um jeden Preis wieder zurückhaben will. Dass es hierbei zu diversen Komplikationen kommt, versteht sich sicherlich von selbst, doch Allan Karlsson trifft unterwegs auf einige Menschen, die ihm durchaus wohlgesonnen sind und ihm hilfreich zur Seite stehen - wobei die Aussicht auf einen Anteil am Koffervermögen vermutlich auch dazu beiträgt.
Es ist eine wirklich humorvolle, aberwitzige Geschichte, wobei im Wechsel auch die Lebensgeschichte Allans erzählt wird, die nicht weniger unterhaltsam und abenteuerlich ist als das momentane Geschehen. Das Alles ist nicht unbedingt realitätsnah, aber wie meinte schon der Großvater des Autors im Vorwort: 'Wenn ein'n man jümmers bloß die Wohrheit vertellt, denn is dat de Tid nich wert, dat je em tohört.' Die handelnden Personen sind durchweg liebenswert dargestellt, und wenn auch so mancher Toter den Weg der Gruppe pflastert, drückt man doch allen fest die Daumen, dass sie mit der Sache durchkommen.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig: recht schlicht, fast schon naiv, passt aber in idealer Weise zur Art der Hauptperson Allan und man fühlt sich nach einigen Seiten auf du und du mit ihm. Es waren ein paar vergnügliche Lesestunden, die (zumindest bei mir) ein ständiges Schmunzeln verursachten.
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