Der Mann, der mit Schlangen sprach
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 24 €
Verlag: Klett-Cotta
Rezension
Es ist Vollmond in einem dichten, urtümlichen Wald in Estland. Auf den Wipfeln der Bäume sitzen Frauen im Mondlicht und "peitschen" sich genussvoll mit Zweigen. Ein Ritual, an dem die im Wald lebenden Männer nicht teilnehmen dürfen. So sitzt der heranwachsende Leemet mit seinem besten Freund und einem lüsternen Bären im Gebüsch und beobachtet von dort aus das Geschehen. Szenen wie diese bestimmen den Roman von Andrus Kivirähk. Der estnische Autor erzählt von Leemets Fähigkeit, die Schlangenworte zu sprechen, seiner Freundschaft mit der Kreuzotterkönigin Ints und einem Großvater ohne Beine, der nur mit zwei Giftzähnen ausgestattet, jeden umbringt, der seine Insel betritt, um sich aus den Knochen seiner Opfer Flügel zu bauen. Die Welt dieses Waldes ist mystisch, ungezähmt, grausig und in einer rauen, stacheligen Weise oft irre komisch. Ihr wird die zivilisierte Welt des angrenzenden Dorfes gegenübergestellt. Dass diese den Wald gefährdet, ist kein besonders origineller Einfall. Zudem wird den menschlichen und tierischen Hauptfiguren im späteren Verlauf des Buches so übel mitgespielt, dass es schwer erträglich ist. Aufgrund der schrägen kleinen Geschichten innerhalb dieses Plots ist ein Ausflug in diesen Wald dennoch empfehlenswert.
(man)Kurzbeschreibung
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