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Jón Kalman Stefánsson

Der Schmerz der Engel

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: Piper

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Redaktion

Leser

Rezension

"Wo sind die schönen Augenblicke des Lebens hin, zerfällt die Schönheit beim Tod ins Nichts?" Diese Frage und noch viele weitere stellt sich der junge Mann, während seiner qualvollen Reise mit Landbriefträger Jens durch das winterliche Island des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Rede ist dabei von den Bauernfamilien, die ein ärmliches Leben in dunklen, kalten Erdhütten fristen, von Kindern, die das Jugendalter nicht erreichten, von Familien, die auseinandergerissen wurden und Frauen, die geschlagen und vergewaltigt den Freitod wählten. Es ist wahrlich ein elendes Dasein, dem Jens und der Junge überall im eingeschneiten Island ansichtig werden. Es ist kaum vorstellbar, wie sich das Leben an so einem unwirtlichen Fleck wie dieser Insel im Atlantik festklammert, dort überwintert und trotzdem noch in der Lage ist, Hoffnung und Liebe hervorzubringen. Die kleinen lichten Momente der Nähe berühren, Stärke steht neben Schwäche, die eigentlich Stärke ist. In dieser schonungslosen Prosa erscheint das Elend nicht übertrieben angesichts der Tatsache, dass sich die Population Islands seit der Besiedlung weit weniger stark vermehrte als anderswo. Anstrengend sind lediglich die salbungsvollen Weisheiten, die dort einfließen, wo das Leben eigentlich keine Antwort bietet.

(md)

Kurzbeschreibung

»Einer der besten isländischen Erzähler seit Halldór Laxness. Seine Romane sind reine Poesie.« Kristof Magnusson »Der Schmerz der Engel« ist ein literarisches Meisterwerk und erzählt mit großer Sprachmächtigkeit von der dramatischen Postreise zweier Männer über das eisige Island: »Auf archaische Weise schön. Das wundervollste Buch der letzten Jahrzehnte« (Dagbladet). In den Wintern sind die Nächte dunkel und still, wir hören die Fische auf dem Meeresgrund atmen. Der Schnee fällt so dicht, dass er Himmel und Erde miteinander verbindet. Während der Junge den anderen bei Schnaps und heißem Kaffee in der Gaststube aus William Shakespeares »Hamlet« vorliest, entrinnt Jens, der Postmann, knapp dem Tod: Festgefroren auf seinem Pferd, erreicht er unterkühlt und mit letzter Kraft die Herberge, im Gepäck zwei Leichen und die wohlbehaltene Postkiste. Auf seine nächste Reise in die weiten Fjorde wird der Junge ihn begleiten. Und beide müssen für ein ungewöhnliches Poststück ihr Leben aufs Spiel setzen.


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