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Nathanael West

Der Tag der Heuschrecke

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.95 €

Verlag: Manesse

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Redaktion

Leser

Rezension

75 Jahre nach dessen Veröffentlichung gilt "Der Tag der Heuschrecke" noch immer als der bedeutendste Roman, der je über Hollywood geschrieben wurde - von einem der originellsten Autoren der Traumfabrik. Wie kaum ein zweiter verstand es Nathanael West das amerikanische Glücksstreben in schwarze Satiren zu schreiben. Mit dem Titel seines letzten Romans spielt der 1940 verstorbene Autor auf die zerstörerische Heuschreckenplage im Alten Testament an, denn für den Schriftsteller war Hollywood nicht die glamouröse Heimat der Sterne, sondern eine zwielichtige Welt der kleinen Leute - einige noch hoffnungsvoll verträumt, die meisten aber hoffnungslos verloren. So wie der Künstler Tod, der früher als Buchhalter tätige Homer und der Statist Earle, die eigentlich grundverschieden sind, aber eins gemeinsam haben. Sie begehren Faye, eine wunderhübsche Frau von zweifelhaftem Talent. Sie sind wie die restlichen zynisch überzeichneten Randcharaktere in Hollywood gestrandet, leben in ihren Illusionen und Wünschen, die sich jedoch nicht erfüllen werden. Im Gegenteil: Sie gehen daran zugrunde. Und so erfüllt sich für die drei weder ihr persönlicher amerikanischer Traum, noch bekommt keiner die immer bösartiger werdende Faye, auch beim zweiten Mal lesen nicht. Doch das ist zu empfehlen, bei all den parodistischen Anspielungen über die Unterhaltungsfabrik, die West zwischen den Zeilen versteckt.

(ole)

Kurzbeschreibung

Wiederentdeckung eines US-amerikanischen Kultautors: Hollywood: nirgends gedeihen Illusionen prächtiger, nirgends werden sie rascher entsorgt. Hauptsache, die Show geht weiter. Dieser Roman ist eine herrlich respektlose Nahaufnahme der Traumfabrik, eine filmreife Parodie auf Starkult und kollektiven Selbstbetrug. Keiner hat das wahre Hollywood mit seinen Widersprüchen, Abgründen und Hell-Dunkel-Kontrasten schärfer erfasst als Nathanael West. In seiner Satire widmet er sich den Schattenseiten einer durch und durch künstlichen Welt, in der die Verlierer in der Überzahl sind: die ewigen Statisten, Sternchen, Schmalspurdiven und Reservehelden. Je zweifelhafter deren Aussicht auf das große Los, desto verbissener hängen sie ihren Illusionen nach – und überbieten sich in einer Parade der Peinlichkeiten und Selbstentblößungen. Einmal mehr besticht Nathanael West hier mit der hohen Kunst der Zuspitzung. Schonungslos bis zum Zynismus legt er das Urkomische im Tragischen frei und entlarvt seine Figuren als hoffnungslose Träumer, ohne sie dabei zu diffamieren. Wunsch und Wirklichkeit mögen noch so weit auseinanderklaffen, menschliche Sehnsüchte sind einfach nicht totzukriegen. So ist dieses Buch eine Demaskierung des neuzeitlichen Wahns, um jeden Preis ein Star werden zu müssen, und ein tiefer Seufzer angesichts evidenter Aussichtslosigkeit. Pressezitate: «Wahnsinnig komisch, furchtbar traurig, knallhart und liebenswert, zornig und nachsichtig – niemand gleicht Nathanael West.» Dorothy Parker »[Eine] ebenso böse wie warmherzige Geschichte.« Deutschlandradio - Radiofeuilleton, 07.11.2013 «Bis heute das beste Buch über die Geldvermehrungs- und Menschenvernichtungsmaschine Hollywood.» Peter Zimmermann, ORF Ex libris (15.05.2011) »Definitiv ein Juwel und die schönste Verführung, die man sich wünschen kann. Der US-Amerikaner schreibt Geschichten, in denen Emotionen und Leidenschaft pur stecken. « literaturmarkt.info, 10/13


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