Der junge finnische Autor entwirft für seinen dritten Roman eine ungewöhnlich gewöhnliche Protagonistin. Irma ist eine Frau von irgendwas über fünfzig, die sehr allein lebt, da sie keine Arbeit hat und ihr Sohn längst aus dem Haus ist. Entschlossen, sich nicht von der Einsamkeit überwältigen zu lassen, verfällt Irma auf eine Methode, unauffällig mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Sie klingelt aufs Geratewohl an fremden Türen und gibt sich als Marktforscherin aus. Manchmal gerät die Handlung dieses Romans etwas zu episodenhaft. Trotzdem nötigt Rimminens tapfere Heldin Respekt ab.
(kgr)
Freundschaft ist eine offene Tür zwischen zwei Menschen:
Irma, Anfang 50, alleinstehend, ohne Job, wählt eine unkonventionelle Methode, um neue Freunde zu finden: Sie gibt sich als Mitarbeiterin eines Marktforschungsinstituts aus. Eine geniale Idee, die ihr zahlreiche Wohnungstüren öffnet. Allerdings sind Irmas Umgangsformen etwas eingerostet, ihre Fragen bisweilen irritierend unbestimmt und verblüffend privater Natur, die Untersuchungsmethoden wirken fragwürdig, ihre Erklärungen lassen zu wünschen übrig.
Als die Tochter eines alten Mannes sie der Erbschleicherei verdächtigt, gerät Irma in Bedrängnis und muss fürchten, entlarvt zu werden. Dass sie mittlerweile in dem Gewohnheitstrinker Virtanen einen verlässlichen Freund gefunden hat, erweist sich in dieser Situation als sehr hilfreich ...
• Finlandia-Preis 2010
• Schräger Feel-Good-Roman: Eine charmant-unbeholfene Suche nach Freunden