Die bleichen Füchse
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 18.95 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Ein Mann verliert seine Arbeit, seine Wohnung und so allmählich auch den Kontakt zur Gesellschaft. Er zieht in sein Auto, nimmt den Verlust seiner Blattpflanze in Kauf, die er nur draußen abstellen kann, und genießt auf seltsame Art seine neue Form der Existenz, die er "Intervall" nennt. In diesem Zwischenraum, in dem er nun lebt, ändert sich seine Perspektive auf die Welt und schärft sich seine Wahrnehmung. Eine unerklärliche Zeichnung auf einer Hauswand beschäftigt ihn, eine mythisch wirkende Figur mit Fischschwanz und Schnurrbart. Die Suche nach dem Ursprung der Zeichnung führt den Mann in die Untergrundszene der illegalen Einwanderer. Unter dem Zeichen der ikonografischen Figur, die einer malischen Legende entstammt, formiert sich der Widerstand der Papierlosen: Als "bleiche Füchse" proben sie den Aufstand gegen die grausame Gleichgültigkeit des Staates. All das erzählt Yannick Haenel unter Aufbietung großer symbolischer sowie historischer Geschütze und in zunehmend expressionistischem Duktus. Karl Marx wird gelesen, der blutig niedergeschlagene Aufstand der Kommunarden im Jahr 1871 wird beschworen, und über dem Himmel von Paris dräut es rot und schwarz in den Farben der Anarchie. Wie ein französischer Intellektueller sie sich halt vorstellt, die Revolution.
(kgr)Kurzbeschreibung
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