Die Eroberung von Ismail
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 26.99 €
Verlag: DVA
Rezension
Nach "Venushaar" und "Briefsteller" erscheint nun auch dieser bereits vor 20 Jahren verfasste Schischkin-Roman auf Deutsch. Ein Kompendium von menschlichem Leid, Schönheit und Abgründen, das sich als Abrechnung liest. Ein Abbild der jüngeren Geschichte Russlands wird abgelöst von einem biografischen Teil. Als Schischkin sein Werk auf der lit.COLOGNE vorstellt, berichtet er, dass beim Schreiben permanent etwas gestört habe, nämlich das eigene Leben. Also habe er irgendwann mit dem Roman aufgehört und das Leben beschrieben, hieraus wurde ein langer Epilog. Schischkin selbst bekundet, er habe kein gutes Verhältnis zur Sprache. Diese Aussage überrascht, denn ihm gelingt, was er als besondere Schwierigkeit anspricht: Vieles passiere auf einer Ebene, auf der es keine Wörter gebe. Als Schriftsteller müsse man es dennoch in Wörter übersetzen. Wenn es als schwierig empfunden wird, einen Zugang zu diesem komplexen Werk zu finden, wird dies aber nicht auf die sprachliche Ebene zurückzuführen sein. Schischkin flicht Mythen, Gedichte und andere Erzählungen in seinen Text ein. Die knapp 500 Anmerkungen des Übersetzers machen zwar viele der Verweise explizit, sind aber oft nur ein erster Anhaltspunkt. Ein Blick in die Marginalien zum Roman auf der Verlagswebsite lohnt sich.
(mel)Kurzbeschreibung
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