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Michail Schischkin

Die Eroberung von Ismail

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 26.99 €

Verlag: DVA

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Redaktion

Leser

Rezension

Nach "Venushaar" und "Briefsteller" erscheint nun auch dieser bereits vor 20 Jahren verfasste Schischkin-Roman auf Deutsch. Ein Kompendium von menschlichem Leid, Schönheit und Abgründen, das sich als Abrechnung liest. Ein Abbild der jüngeren Geschichte Russlands wird abgelöst von einem biografischen Teil. Als Schischkin sein Werk auf der lit.COLOGNE vorstellt, berichtet er, dass beim Schreiben permanent etwas gestört habe, nämlich das eigene Leben. Also habe er irgendwann mit dem Roman aufgehört und das Leben beschrieben, hieraus wurde ein langer Epilog. Schischkin selbst bekundet, er habe kein gutes Verhältnis zur Sprache. Diese Aussage überrascht, denn ihm gelingt, was er als besondere Schwierigkeit anspricht: Vieles passiere auf einer Ebene, auf der es keine Wörter gebe. Als Schriftsteller müsse man es dennoch in Wörter übersetzen. Wenn es als schwierig empfunden wird, einen Zugang zu diesem komplexen Werk zu finden, wird dies aber nicht auf die sprachliche Ebene zurückzuführen sein. Schischkin flicht Mythen, Gedichte und andere Erzählungen in seinen Text ein. Die knapp 500 Anmerkungen des Übersetzers machen zwar viele der Verweise explizit, sind aber oft nur ein erster Anhaltspunkt. Ein Blick in die Marginalien zum Roman auf der Verlagswebsite lohnt sich.

(mel)

Kurzbeschreibung

Es beginnt mit der Erschaffung der Welt – in einem Abteil der Belebeier Schmalspurbahn, tief in der russischen Provinz. Und damit, dass Alexander Wassiljewitsch, gestandener Provinzadvokat und Anwalt der Erniedrigten und Beleidigten, seinen Lebenslauf fürs Kompendium der Gerichtsrede zu schreiben hat. Daraus erwächst eine große Abrechnung, etwas wie Russlands Jüngster Tag. Im Zeugenstand die hohe Literatur: von Tolstois »Auferstehung«, dem berühmtesten aller russischen Gerichtsromane, über Dostojewskis »Verbrechen und Strafe« bis hin zu Olga, Katja, Mascha, Larissa, all den tapfer beharrenden und tragisch vergehenden Frauen im Roman wie im Leben. Und immer wieder schieben sich die Erlebnisse eines jungen Mannes dazwischen, der Michail Schischkin heißt und vom chaotischen Moskau der 1990er Jahre einen langen Abschied nimmt.


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