Die Gesichter
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag
Rezension
Es beginnt und endet mit dem Künstler Bear Bavinsky. Im Mittelpunkt jedoch steht Pinch, sein Sohn, dem Vater ergeben und nicht fähig, seinen eigenen Weg zu gehen. Bear ist ganz der Typ frivoler Künstler mit diversen Ehen, Affären und Kindern, die ihn niemals von seinem Werk ablenken dürfen. Nach der Trennung von Pinchs Mutter ist Bear längst nicht mehr Teil von Pinchs Alltag. Dennoch ist das Handeln des Sohnes durch den Vater bestimmt, der es bei einer späteren Begegnung vermag, in nur einem Satz jegliche Hoffnung des Sohnes auf eine Künstlerlaufbahn fortzuwischen. Vater und Sohn stehen sich nah, leben jedoch in völlig verschiedenen Welten. Rachman erzählt mal bissig, mal anekdotisch, mal feinfühlig von Machtgefällen. Die Fragen, die der Autor mit seiner luziden Erzählung hervorruft, nehmen die Metaebene in den Blick: Gelten für Menschen, die etwas Großes leisten, andere Maßstäbe im Kleinen? Was bedeutet es eigentlich, etwas für die Gesellschaft und Nachwelt zu vollbringen? Und wer hat die Deutungshoheit darüber? Die Antworten darauf, das verspricht bereits das explosiv-bunte Cover des Buches, können nicht schwarz-weiß ausfallen und sie konfligieren, als es um Bear Bavinskys Spätwerk geht. Hinterfragt wird dabei nichts Geringeres als das Konzept von Wahrhaftigkeit.
(mel)Kurzbeschreibung
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