Die hohen Berge Portugals
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22.99 €
Verlag: Fischer
Rezension
Es ist kein Tiger und auch kein Esel. In dem neuen Buch von Yann Martel steht wieder ein Affe im Mittelpunkt. Die drei menschlichen Protagonisten sind Tomás, Eusebio und Peter. Obgleich durch Dekaden voneinander getrennt, vereint sie das Gefühl der Trauer. Martel unterteilt sein Buch in die Teile "Heimatlos", "Heimwärts" und "Heimat". Besonders schön ist der letzte Teil, in dem der Autor die Freundschaft zwischen Odo, einem Schimpansen, und Peter schildert. Sie beginnt mit einem Handschlag und endet im Iberischen Scheidegebirge Portugals, wo Odo und Peter auch noch auf ein Nashorn treffen. Wie in seinen früheren Werken bedient sich der Autor erneut zahlreicher Allegorien und Sinnbilder - und so sind Affe und Nashorn auch hier mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Besonders surreal ist der zweite Teil der Erzählung: Hier macht der Gerichtsmediziner Eusebio besondere Begegnungen mit einem Bärenjungen. Martel liefert Detail um Detail, bis der Leser völlig in seine wundersame Welt eintaucht. Leser, die auf ein ebenso tiefsinniges wie liebreizendes Werk hoffen, wie es bei "Schiffbruch mit Tiger" der Fall war, werden mit diesem Roman nicht gleichermaßen glücklich. Doch wer ohne bestimmte Erwartungen mit Tomás, Eusebio und Peter auf Reisen geht, wird seine Freude haben.
(ang)Kurzbeschreibung
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