Die Kinder der Preußischen Wüste
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 24.9 €
Verlag: Arche
Rezension
"Ich habe mit keinem über alte Zeiten gesprochen / und mit keinem über neue", heißen zwei Verse aus Thomas Braschs Gedicht "Der schöne 27. September". Dabei hätte Brasch, Sohn eines jüdischen Kulturfunktionärs in der DDR, in England geboren, in der BRD als Dichter und Filmemacher berühmt geworden, einiges zu erzählen gehabt aus seinem Leben. Das holt nun, zehn Jahre nach seinem Tod, sein Freund Klaus Pohl für ihn nach, in diesem Roman, der in schönen wie klugen Bildern das Leben und Werk von Brasch, der hier Robert Papst heißt, schildert. Zu Beginn etwa sitzen der Dichter und ein Freund im Bordell und die Mädchen wollen, dass er von seinem Leben erzählt und nicht lügt, denn Lügen, so sagen sie, könnten sie nicht vertragen. Der Dichter aber kann das nicht. Er spricht von seiner Haut, aus der er nicht könne, und dem Wunsch, "sieben mal sieben Häute [zu] haben, und jede Haut würde ein anderes Kapitel von Liebe und Verwundung aus meinem Leben erzählen". Die Haut ist ein zentrales Motiv im Werk von Brasch. Sie ist das Verbindungsglied zwischen den Menschen und zugleich die Grenze eines jeden, wie er in einem Interview sagte. Sie verbindet und sie trennt uns.
(bv)Kurzbeschreibung
Jetzt direkt kaufen bei:
