Rezension
Wie in "Der Traumkicker" widmet sich der chilenische Autor erneut seiner Passion, dem Norden Chiles und dem spartanischen Leben in der Atacamawüste. Er erweckt das vergessene Salpeterstädtchen Pampa Unión zum Leben und erzählt höchst musikalisch die tragische Liebesgeschichte zwischen der Kinopianistin Golondrina del Rosario und dem Trompeter Bello Sandalio. Nach bester südamerikanischer Manier mischt er Poesie, zotige Anekdoten und eindringliche Schilderungen sozialer Missstände in den Arbeitersiedlungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Humor, Liebe, Erotik, sozialer Sprengstoff: Dies ist Leteliers bislang bester ins Deutsche übersetzter Roman.
(nt)
Kurzbeschreibung
Eine zarte Liebe an einem rauen Ort:
Die Kinopianistin Golondrina del Rosario ist die wohl anständigste junge Frau, die in Pampa Unión lebt. 1929 ist die Salpeter-Siedlung wenige Jahre alt und schon die Heimat von Glücksrittern, Gaunern und Straßenmädchen. Als dort ein Orchester für den anstehenden Präsidentenbesuch zusammengestellt wird, kommt auch Bello Sandalio in die Stadt. Er wird Teil dieser bunten Truppe; geprobt wird nie, getrunken immer. Schon in der Vergangenheit ging Bello Sandalio auf einer Tour durch die Etablissements zu weit, und er musste über die Dächer von Pampa Unión fliehen. Golondrina, fasziniert von dem hübschen Mann mit der Trompete in der Hand, gewährte ihm in der Stille ihres Zimmers mehr als nur ein Versteck. Und nun beginnt erneut eine Liebe zu wachsen, der scheinbar nichts etwas anhaben kann, solange nur die Musik nicht aufhört zu spielen …
Das Flüstern der Liebenden, die Kraft der Musik, das Ringen der Menschen um Freiheit. Meisterhaft erzählt Hernán Rivera Letelier von der gebrochenen Schönheit der chilenischen Wüste.
Pressestimmen:
»... das neue Buch des chilenischen Romanciers Heman Rivera Letelier packt den Leser mit einer geradezu hemingwayschen Erzählwucht ... Meisterhaft versteht er es, zwischen romantischer Sinnlichkeit und schlüpfriger Erotik zu changieren, ohne je die Balance zu verlieren und ins tiefe Tal peinlicher Obszönitäten zu stürzen ... Der Autor verfügt über eine erstaunliche dramaturgische Gelenkigkeit und einen genauen Sinn für die Wirkung seiner Sätze ... Liebestäuschung ist Leteliers bisher glühendster Roman.«
Simon Strauss, Basler Zeitung
»Wie kein Zweiter seiner Landsleute erfasst er die lebensfeindliche Region in all ihren Dimensionen: dem Diktat der unerbittlichen Hitze, dem wirtschaftlichen Niedergang und den menschlichen Tragödien, die sich hier abgespielt haben.«
Reinhard Helling, tip Berlin
»Humor, Liebe, Erotik, sozialer Sprengstoff: Dies ist Leteliers bislang bester ins Deutsche übersetzter Roman.«
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