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Margit Schreiner

Die Tiere von Paris

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.95 €

Verlag: Schöffling & Co.

Leser-Rezension0

Redaktion

Leser

Rezension

Man liest die ersten Seiten dieses Romans und unterschätzt ihn. Die Stimme, die nicht "ich" sondern "du" sagt, wirkt anfangs befremdlich: "Wenn du den Typ erst los bist, wird alles besser, denkst du vorerst" klingt nicht vielversprechend. Und trotzdem scheint es unmöglich, diesen Roman aus der Hand zu legen.

Die kühn gewählte Erzählerin, die nicht "ich" sondern "du" sagt, nimmt den Leser durch ihre gradlinige Art bis zur letzten Seite gefangen. Es ist ein "du", das von der Protagonistin entkoppelt ist und circa zwei Jahrzehnte ihres Lebens aus großer Distanz wiedergibt. Doch hinter diesen klaren Sätzen steckt etwas Ungewisses; ein unbestimmter Bereich in der Seele der namenlosen Erzählerin, der nicht offenbart wird, jedoch auf unheimliche Weise präsent ist. Die Geschichte kommt ohne außergewöhnliche Ereignisse zurecht. Was hier passiert, findet hauptsächlich im Kopf des Lesers statt. Die Protagonistin, eine einfallsreiche Geographin, will nichts weiter, als ihre Ideen publizieren und ihrem Kind beim Aufwachsen liebevolle Begleiterin sein. "Renn doch gegen eine Wand" krakeelt ihr (Ex)-Mann. Hundert Seiten später bemerkt sie trocken: "Du rennst gegen keine Wand."

(jw)

Kurzbeschreibung

DIE TIERE VON PARIS ist das ironische Selbstgespräch einer Alleinerziehenden, die sich und dem Leser das Dreiecksverhältnis zwischen ihr selbst, ihrem Kind und ihrem Exmann schonungslos vor Augen führt. Bereits während der Ehe hat sich von Anfang an eine Entwicklung abgezeichnet, die sie nicht wahrnehmen und wahrhaben wollte. Als sie ein Kind bekommt, überschlagen sich die Ereignisse. Die Erzählerin, die sich als Wissenschaftlerin und Sachbuchautorin mit Stadtgeografie, Landschaftsräumen und dem Verirren beschäftigt, bemüht sich nach der Trennung, ihren Alltag mit dem heranwachsenden Kind zu gestalten und ohne Selbstmitleid zu bewältigen. Doch die mit einem hoffnungsvollen Rückblick beginnende Geschichte gerät in einem unwiderstehlichen Sog zur Katastrophe einer Scheidungsfamilie. Zwischen den Eltern hin- und hergerissen, muss die Tochter ihren eigenen Weg finden. Der Roman spielt in Paris, Tokio, Wien und Italien und entfaltet ein weites Panorama unterschiedlicher Lebensentwürfe. Ein raffiniert schlichtes Buch über aktuelle Fragen zur Vereinbarkeit von Kind und Beruf und die Rollen von Männern und Frauen.


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