Die Überflüssigkeit der Dinge
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Hoffmann und Campe
Rezension
„In Gegenden wie diesen, sagte Falk und nahm mir die Flasche weg, hängt man sich auf dem Dachboden auf. – In Gegenden wie diesen, sagte ich trotzig, setzt man sich ins Auto und fährt gegen den nächstbesten Baum.“ Inas Mutter ist tot. Ob sie sich das Leben genommen hat, ist unklar. Sie war Schauspielerin, zuerst an großen, dann an kleineren Häusern, zuletzt für eine Telefonsex-Hotline. Ina und ihr Mitbewohner Falk, der nie ausspricht, wie verliebt er in sie ist, sortieren den Nachlass. Ina, die sich seit Jahren in dieser bleiernen Zeit nach dem Studium befindet – „das Warten auf das richtige Leben machte bereits der unguten Ahnung Platz, dass es das hier tatsächlich schon ein sollte“ –, beschließt, ihren Vater zu fragen, warum er ihre Mutter vor Inas Geburt verlassen hat. Er inszeniert den „Sommernachtstraum“ am Hamburger Schauspielhaus. Ina besorgt sich einen Job in der Kantine. Sie lernt Paula kennen, die den Puck spielt, und verliebt sich in sie. Janna Steenfatt beschreibt uneindeutige Situationen und komplexe Beziehungen mit großer Präzision und in einfachen, starken Sätzen. Der Blick ihrer Protagonistin ist ohne Illusionen, und das macht dieses Buch trostlos und komisch und schön.
(ed)