Die Verfluchten
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 26.99 €
Verlag: S. Fischer
Rezension
Schon vor 30 Jahren begann Joyce Carol Oates, ihren Roman "Die Verfluchten" zu schreiben, und das Ergebnis ist nun ein wuchtiger satirischer Schauerroman, der vermeintlich wahren Ereignissen im beschaulichen Universitätsstädtchen Princeton auf den Grund geht. Zwischen den Jahren 1900 und 1910 soll es von einem Fluch heimgesucht worden sein, der insbesondere die angesehenen Familien in Princeton betraf. Erstmals manifestierte er sich in der Entführung der blutjungen Annabel Slade während ihrer Trauung, aber er führt zu weiteren Morden und Ungemach. Dabei offenbart die gehobene Gesellschaft in Princeton nach und nach ihr wahres heuchlerisches, rassistisches und frauenfeindliches Gesicht. Erzähler ist der ebenso geschwätzige wie parteiische Historiker M. W. van Dyck II., der nach eigener Aussage zahlreiche Quellen ausgewertet und Gespräche geführt hat, um die damaligen Ereignisse zu rekonstruieren. Diese bemerkenswert konsequent beibehaltene Erzählhaltung sorgt indes für einige Längen - beispielsweise bei einer Begegnung mit Jack London. Aber dank des bitterbösen und schrägen Humors ist "Die Verfluchten" ein kraftvolles Buch voller Seitenhiebe auf die feine Gesellschaft, Woodrow Wilson, Mark Twain und Oates' eigene Rezeption, dessen Opulenz mitunter überwältigt.
(sh)Kurzbeschreibung
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