Ein Pakt fürs Leben
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.9 €
Verlag: Kein & Aber
Rezension
Ein Pakt mit dem Tod gelingt nur Leuten mit Überzeugungskraft. In diesem Ich-erzählten Roman gelingt es Charly Chaplin an Weihnachten 1971, den skelettösen Besucher um ein Jahr zu vertrösten. Die 82-jährige Stummfilmikone wünscht sich, sein jüngstes Kind aufwachsen zu sehen. Dafür bringt er den abgebrühten Tod zum Lachen (nicht mit Schnauzer, Spazierstock und Melone, sondern mit seinem Hexenschuss). Jedes Kapitel beginnt mit einem weiteren Dialog mit Meister Tod; der Plot selbst ist ein (langer) Brief an den Sohn. Dass Christopher James Chaplin wie Autor Stassi 1962 geboren wurde, hat sicher eine Rolle gespielt. Bei Fabio Stassi geht es nicht um die große Liebe zu Oona O'Neill, die den aus England stammenden Chaplin 1943 als 18-Jährige heiratete, oder um den Raub von Charly Chaplins Leiche in seiner Schweizer Wahlheimat, drei Monate nach seinem Tod an Weihnachten 1977. Stattdessen begleiten wir seine arme Jugend. Erste Schritte bestehen aus der Kinderarbeit in Zirkus und Varieté, während gleichzeitig ein unglücklich verliebter Kollege die Kinokamera erfindet. 1914 auf Tournee in den USA tritt Chaplin in einem Zwei-Minuten-Streifen auf, mit einem Zufallskostüm, dem wenige Jahre später weltberühmten Tramp-Outfit. Universitätsbibliothekar Fabio Stassi verwebt so den jungen Chaplin und das frühe Kino Kaliforniens zu einer melancholischen Phantasmagorie.
(jv)Kurzbeschreibung
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