An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.99 €
Verlag: S. Fischer
Rezension
Eine Massenkarambolage auf der Autobahn zwischen Polen und Berlin. Ein Tanklastwagen ist involviert und ein Feuer bricht aus. Während immer mehr Wagen in den Unfall prallen, breitet sich das Feuer weiter aus, verbrennt nach und nach die eingekeilten Passagiere. Der Stau zieht sich bis zur polnischen Grenze. Eine apokalyptische Vision und der Beginn des Romans von Roland Schimmelpfennig. Dass der Auslöser ein Wolf ist, der sich vor dem Schild "80 Kilometer bis Berlin" von einem von Panikattacken geplagten Bauarbeiter per Handy blitzen lässt, ist böse und tragisch zugleich. Leider ist damit der literarische Höhepunkt bereits erreicht. In Parallelhandlungen in und auf dem Weg nach Berlin tun sich Schicksale auf, mit Liebenden, Entliebten, Armen und Wohlhabenden, Kindern und Eltern, Immobilienbesitzern und ihren dienstleistenden Domestiken, mit Heimatlosen oder den von der Gentrifizierung am Prenzlauer Berg Zerstörten. Alles würdige Themen und Figuren, die leider dem allzu lakonischen Erzählstil geopfert werden. An der Überzahl an Dialogen erkennt man den Theaterhintergrund des Autors. Dieser "Wolfsroman mit zu wenig Wolf" wäre besser wieder eines seiner Bühnenstücke geworden.
(jv)Kurzbeschreibung
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