Erinnerungen aus der Sackgasse
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 18 €
Verlag: Diogenes
Rezension
In einer Sackgasse sitzt in Banana Yoshimotos Erzählband nur die Hauptfigur der Titelgeschichte. Sie sitzt dort buchstäblich wie sinnbildlich: Zum einen heißt so die Kneipe, in der sie arbeitet, zum anderen weiß sie nicht, wie es weitergehen soll, nachdem ihr Verlobter sie verlassen hat. Das Personal der anderen vier Erzählungen kommt durchaus gut voran. So entdecken zwei junge Menschen in einem Geisterhaus die Liebe, und eine Lektorin schließt nach einem traumatischen Erlebnis Frieden mit ihrer Mutter. Yoshimoto erzählt dies alles in ihrem üblichen Plauderton, der Geschlechtsakte und Giftattentate genauso unbeschwert verhandelt wie Brötchenbacken und Eintopfessen. Allen Erzählungen ist gemein, dass sie von Entscheidungen handeln. Bezeichnenderweise ist die unbefriedigendste dieser Geschichten die, deren Protagonistin als eine Kunstfigur entlarvt wird, deren Schicksal von einer emotionslosen Schriftstellerin gelenkt wird. Und dass diese Geschichte so unbefriedigend ist, mag System haben, denn Yoshimoto will vor allem eins sagen: Wir haben unsere Schicksale selbst in der Hand. Die schlechtesten Entscheidungen sind die, die gar nicht getroffen werden. Denn die führen in die Sackgasse.
(an)Kurzbeschreibung
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