Feuerherz
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Ullstein
Rezension
Auch der zweite Roman der Finnin Katja Kettu erzählt von starken Frauen, die sich in einer archaischen Welt behaupten müssen. Diesmal stößt sie uns mitten in Stalins Gulag-Welt. Denn dort landet Irga, die Tochter eines weißen Generals, auf ihrer Flucht aus Lappland. Sie erwartet ein Kind von ihrem kommunistischen Liebhaber, in Russland wird sie ins Arbeitslager Workuta deportiert. Ihre Verbündeten im Lager sind Alesksei und Elna, die zum Volk der Mari gehören und aus dem Dorf Lawra in Westrussland stammen. Und eben dorthin verschlägt es 2015 die junge Finnin Verna, als sie vom Tod ihres Vaters erfährt. Vor Ort versucht sie zu verstehen, warum ihr Vater ermordet wurde und weshalb er in diesem Dorf nach den Wurzeln seiner Mutter forschte. Zwischen diesen beiden Zeitebenen wechselt die Erzählung aus der Perspektive von Irga, Elna und Verna. Kettu baut durch die Ort- und Zeitwechsel einen Spannungsbogen auf, der über ein ganzes Menschenleben reicht. Mit ihrer rauen Sprachgewalt zeichnet sie ein grausames Bild der Gulags und erweckt die geheimnisvollen Rituale der Mari zum Leben. Als Verna Elnas Geheimnis auf die Spur kommt, ist es schon fast zu spät. Denn damals wie heute geht es um Macht und so kommt auch eine Stimme ins Spiel, die dem Leser bekannt vorkommen wird.
(ts)Kurzbeschreibung
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