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Barbara Schibli

Flechten

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 21 €

Verlag: Dörlemann

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Redaktion

Leser

Rezension

Wie findet man heraus, wer man ist, wenn man immer zu zweit war? Wenn das eigene Sein so eng mit dem eines anderen verbunden ist, dass dieser wie dein Spiegelbild ist? Anna ist ein eineiiger Zwilling und das Verhältnis zu ihrer Schwester Leta ist alles andere als einfach. Während sie ihren Beruf als Flechtenforscherin nutzt, um sich durch ihn in den nüchternen Raum der Wissenschaft zurückzuziehen, forscht Leta auf einem anderen Gebiet. Es scheint seit ihrer Kindheit, die die beiden Schwestern erst in Amerika, dann in einem kleinen Schweizer Dorf miteinander verbracht haben, beinahe eine Obsession für sie zu sein, die eigene Schwester zu fotografieren. Die Schweizer Autorin Barbara Schibli hat in ihrem Debütroman starke Bilder für eine zutiefst symbiotische Beziehung gefunden. Die Verzweiflung der Protagonistin ist greifbar. Man spürt die Enge ihres Lebens, den winzigen Raum, den sie für sich ganz allein hat, und dessen Grenzen die Schwester dennoch zu überschreiten versucht. Man spürt auch ihre Einsamkeit. Weil sie sich so harsch abgrenzt, fällt es ihr schwer, nahe Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen. Die Lektüre des Romans ist eine Wanderung durch ihre weitläufigen Innenwelten, angereichert mit atmosphärischen Bildern der Außenwelt. Leise erzählt und abgründig.

(man)

Kurzbeschreibung

Wer bin ich? Diese Frage ist für Anna nicht einfach zu beantworten, denn sie ist ein eineiiger Zwilling. Und eineiige Zwillinge sind eine einzige Zumutung. Sie ist aus dem bündnerischen Bever nach Zürich gezogen, um Biologie zu studieren. Nun arbeitet sie in der Flechtenforschung, ihre Schwester Leta widmet sich der Fotografie. Beide betrachten die Welt durch eine Linse: Anna durch das Mikroskop, während Leta seit der Kindheit obsessiv Anna fotografiert. Als Anna nach Treviso zur Eröffnung von Letas Fotoinstallation »Observing the Self« fährt, fühlt sie sich von ihr verraten, missbraucht und ausgelöscht. Denn Leta hat das einzige Zeichen, das sie beide unterscheidet, wegretuschiert.


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