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Harry Crews

Florida Forever

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22 €

Verlag: METROLIT

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Redaktion

Leser

Rezension

Harry Crews ist in Amerika schon lange ein Kultautor mit Fans wie Sean Penn und Kim Gordon. Die 16 Romane, die er bis zu seinem Tod 2012 veröffentlichte, erzählen von Menschen jenseits des amerikanischen Traums. Es sind Krüppel, Trinker und Außenseiter. Da er selbst in White-Trash-Verhältnissen aufwuchs, kennt er die Welt, über die er schreibt, ganz genau und nimmt kein Blatt vor den Mund. Und das macht auch Too Much nicht, die junge Protagonistin aus seinem letzten Roman. Too Much, die eines Tages beim Senioren-Trailerpark-Besitzer Stump anklopft. Mitgefühl und Sex sind die Waffen, mit denen sie erst Stump und dann den ganzen Seniorenpark erobert. Denn im Gegensatz zu Stump sieht sie in den Alten noch den Funken Leben, der sie einmal ausmachte. Sie jagt greise Holzfäller wieder Bäume hoch, schickt alte Taschendiebe zurück auf die Straße, und obwohl aus dem geplanten Maifest letztlich eine Beerdigungsfeier wird, verwandelt sie diese in ein rauschendes Fest des Lebens. Eine Freakshow, die höllisch Spaß macht, denn jenseits der Konventionen schlummert der Wahnsinn. Too Much kitzelt ihn raus und Crews knallt ihn uns in seiner unnachahmlichen Sprache um die Ohren. Derb, obszön, grotesk und wahrhaftig. Bitte übersetzen Sie weiter, Gunter Blank und Simone Salitter!

(ts)

Kurzbeschreibung

Südflorida, irgendwann in den Siebziger Jahren. Stump, ein ausgebrannter Kriegs-Veteran, kommt unverhofft zu Geld und investiert es in ein riesiges Grundstück, das er zu einem Trailer Park für Senoiren ausbaut. Vor allem Rentner aus dem Norden lockt er mit falschen Versprechen nach »Forever and Forever«. Doch in Wirklichkeit sollen die Alten weniger den Ruhestand genießen, als zügig und vor allem ohne Aufsehen dahinscheiden. Das ändert sich erst, als die ebenso junge wie umwerfende Too Much auftaucht. Sie gibt Stump, der bei einem Unfall eine Hand verloren hat, auf atemberaubende Weise seine Männlichkeit zurück, doch im Austausch für erotische Freuden verlangt sie die Herrschaft über »Forever and Forever«, deren Bewohnern sie die Spannkraft und Vitalität der Jugend zurückgeben will. Zunächst haben ihre von der Macht des Sexus beflügelten Reanimationsmethoden Erfolg. Doch die Therapie fordert ihre Opfer und bald gibt es den ersten Toten. Mit seiner einzigartigen Mischung aus überdrehter Südstaaten-Gothik und libertär-anarchistischem Existenzialismus vereint Harry Crews die schonungslose Seelenausweidung eines James M. Cain mit der Abgeklärtheit eines Norman Mailer und dem Sarkasmus des frühen Tom Wolfe. »Florida Forever« entwirft in grellen Farben den Mikrokosmos einer zwischen Senilität und Aufbegehren schwankenden Gemeinschaft, in der schwer auszumachen ist, was bedrohlicher ist: das Elend des Alterns oder das Diktat der Jugend.


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