Friday Black
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Penguin
Rezension
Immerwährend scannt Emmanuel innerlich seine Schwarzheit – mit Cargohose, schwarzem Kapuzenshirt und Baseballkappe liegt sie stabil bei 7,6. Am Telefon kann er sie auf 1,5 runterschrauben. In Nana Kwame Adjei-Brenyahs Auftakt-Erzählung „Die Finkelstein Five“ geht es um ein Kettensägen-Masskaker an fünf schwarzen Teenagern, das ein weißer Familienvater begangen hat, um seine Kinder zu „schützen“. Als er freigesprochen wird, beginnt die Rache der Namers und Emmanuel hat zum ersten Mal in seinem Leben keine Angst vor dem Heulen der Polizeisirenen… Dystopisch, brutal und magisch sind die zwölf Kurzgeschichten in diesem fesselnden und furiosen Debüt, das in den USA zum Überraschungserfolg wurde. Die Stories erzählen vom Zimmer-Land-Park, einem Reality-Game, in dem die Kunden bewaffnet in Gefahrensituationen gebracht werden, um ihr Problem- und Urteilsvermögen zu erkunden und Isaiah fast ausnahmslos vor ihrem Haus erschießen. Sie erzählen vom Black Friday-Konsumrausch, der regelmäßig in zombiehaften Gewaltorgien mündet. Sie erzählen davon, was es bedeutet Schwarz zu sein in den USA. Nicht nur in der atemlosen, fantastischen Fiktion dieses jungen Autors. Sondern auch in der Realität, in der George Floyd ermordet wurde, wie so viele vor ihm.
(ts)